Für die Zukunft gut gerüstet sein

Reinhold Sendker informiert sich in der Arbeitsagentur

Trafen sich zum Gespräch in der Agentur für Arbeit in Ahlen: Reinhold Sendker MdB (l.) und Joachim Fahnemann
Trafen sich zum Gespräch in der Agentur für Arbeit in Ahlen: Reinhold Sendker MdB (l.) und Joachim Fahnemann
Mit fast 90.000 ist die Zahl der versicherungspflichtigen Beschäftigten im Kreis Warendorf so hoch wie nie. Die Arbeitslosigkeit sank im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Wert seit fünf Jahren. Und die Arbeitskräftenachfrage ist ungebrochen stark. Das ist eine gute Ausgangslage für den Kreis Warendorf. Zurücklehnen dürfe man sich jedoch nicht, sind sich Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster, und Reinhold Sendker, CDU-Bundestagsabgeordneter für den Kreis Warendorf sicher. Denn die Frage, wie Unternehmen zukünftig Fachkräfte finden können, wird eine der drängendsten Herausforderungen am Arbeitsmarkt.

„Ein Fünftel der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Kreisgebiet ist älter als 55 Jahre. Das bedeutet, dass innerhalb der nächsten zwölf Jahre ein großer Teil der Beschäftigten in den Ruhestand gehen wird“, erläuterte Joachim Fahnemann die Situation in einem Austausch mit dem Politikvertreter. „Fehlende Fachkräfte könnten sich zu einer Wachstumsbremse entwickeln“, betont er. Erste Auswirkungen seien aus Sicht von Reinhold Sendker bereits spürbar. So gerieten einige Verkehrsvorhaben von Bund und Land auch im Kreis Warendorf ins Stocken. „In den Planungsämtern werden Ingenieure und Fachkräfte benötigt, die auf dem Arbeitsmarkt nicht leicht zu finden sind“, beschreibt der Politiker. Nicht nur in der öffentlichen Verwaltung sei der Bedarf an gut ausgebildeten Mitarbeitern hoch, ergänzt Fahnemann: „Die Wirtschaftslage ist gut, in vielen Unternehmen in der Region sind die Auftragsbücher voll, qualifiziertes Personal wird dort dringend gesucht“.
 
Das Thema Weiterbildung werde daher immer wichtiger, so der Arbeitsmarktexperte. „Wenn am Arbeitsmarkt nicht genügend Arbeitnehmer mit den geforderten Kenntnissen und Fähigkeiten zu finden sind, müssen sich Arbeitgeber anderen Personen zuwenden. Hier unterstützen wir, indem wir Unternehmen mit finanzieller Förderung ermöglichen, neue Mitarbeiter gezielt und individuell passend zu qualifizieren“. Ein weiterer wichtiger Ansatz sei es, zukünftig benötigte Fachkräfte im Unternehmen auszubilden. „Das haben die Firmen in der Region bereits erkannt. Die Ausbildungsbereitschaft der im Kreisgebiet ansässigen Firmen ist erfreulich hoch. Rund ein Viertel der Betriebe bildet aus. Im Bundesgebiet ist es nur ein Fünftel. Hier liegen wir weit vorne“, verdeutlicht Fahnemann. 
 
Junge Menschen für die Ausbildung zu begeistern, sei für die Unternehmen allerdings zunehmend herausfordernd, so der Agenturchef. „Der Markt hat sich gedreht. Konnten Personalchefs vor einigen Jahren noch unter vielen Kandidaten auswählen, können Bewerber aktuell teilweise zwischen mehreren Ausbildungsstellen entscheiden. Es ist daher für die Firmen entscheidend, eine eigene Arbeitgebermarke zu entwickeln und für sich zu werben. Der Wettbewerb um die Talente ist bereits in vollem Gang“, erklärt Fahnemann. Für Reinhold Sendker sei es in diesem Zusammenhang eine Aufgabe, die Attraktivität der Region in der öffentlichen Wahrnehmung zu steigern. „Der Kreis Warendorf hat viel zu bieten und bietet neben interessanten Unternehmen unterschiedlicher Branchen auch gute Wohnmöglichkeiten und kulturelle Vielfalt. Damit ist die Region für Fachkräfte sehr attraktiv“, so der Bundestagsabgeordnete.

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