Der Bundestagsausschuss für Ernährung und Landwirtschaft hat in seiner Sitzung am heutigen Mittwoch ein Gutachten über „Wege zu einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung“ diskutiert. Wenn wir die gesellschaftliche Akzeptanz für die Nutztierhaltung in Deutschland erhalten wollen, müssen wir das  Tierwohl kontinuierlich verbessern. Neben den ethischen dürfen wir aber auch die wirtschaftlichen Aspekte nicht vergessen, die für unsere Landwirte entscheidend sind. Deshalb brauchen wir praxistaugliche und ökonomisch tragfähige Lösungen. Die zahlreichen Praxis- und Demonstrationsvorhaben, aber auch die Tierwohlinitiativen der Politik und der Wirtschaft beschreiben beispielhaft diesen Weg.

Letztlich werden aber ohne die Verbraucher und ihre Bereitschaft, künftig mehr für Lebensmittel zu bezahlen, keine weitreichenden Verbesserungen möglich sein. Höhere Ansprüche an Erzeugungsbedingungen verursachen höhere Kosten, die die Landwirte alleine nicht tragen können. Deshalb muss insbesondere der Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland bei den Maßnahmen für mehr Tierwohl mitziehen.
 
Der Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirates für Agrarpolitik, Harald Grethe, betonte in der Sitzung, dass Tierwohl keine Frage der Bestandsgröße oder der Produktionsform ist - sei diese nun konventionell oder ökologisch. Deutlich wurde zudem, dass weitere Entwicklungen mit einem gesellschaftlichen Dialog begleitet werden müssen, der alle relevanten  Gruppen und insbesondere die Erzeuger einbindet.

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