Eine "große Koalition fürs 2. Gleis" aus Politik, Wirtschaft und Verkehr macht sich Berlin für den Ausbau der Bahnstrecke Münster - Lünen stark - und erhält dafür selbst von der Spitze der Deutschen Bahn  volle Rückendeckung. Dies ist das Fazit eines hochkarätigen Treffens, das auf Initiative des heimischen Verkehrspolitikers Reinhold Sendker jetzt in Berlin stattfand. Dort  traf eine hochrangig besetzte Kommission aus dem Münsterland mit den Spitzen der Deutschen Bahn und des Bundesverkehrsministeriums zusammen, um über den Ausbau des "2. Gleises" auf der Bahnstrecke zu sprechen. Der zuständige Parlamentarische Staatssekretär Enak Ferlemann begrüßte die Münsterländer Unions-Bundestagsabgeordneten Sybille Benning, Karl Schiewerling, Reinhold Sendker und Christoph Strässer für die SPD. Begleitet wurden die Abgeordneten vom Präsidenten und dem Geschäftsführer für Handel und Verkehr der IHK Nord Westfalen Dr. Benedikt Hüffer und Joachim Brendel sowie dem Geschäftsführer der des Zweckverbandes Nahverkehr Westfalen-Lippe Burkhard Bastisch und dem ZVM-Geschäftsführer Michael Geuckler. Von Seiten der Deutschen Bahn nahmen an dem Gespräch der DB-Generalbevollmächtigte Ronald Pofalla, sowie die Konzernbevollmächtigten Reiner Latsch und Ingulf Leuschel teil.

Kernanliegen der Münsterländer war der zweigleisige Ausbau der Schienenverbindung zwischen Münster und Lünen. So wiesen die Vertreter aus Wirtschaft und Politik darauf hin, dass schon bei Inbetriebnahme der Strecke im Jahr 1928 eine Zweigleisigkeit vorgesehen und angelegt wurde. Mit Blick auf den Rhein-Ruhr-Express, der mit einem Arm auch nach Münster geführt werden soll, ist ein Ausbau der Strecke dringend erforderlich. Hierzu hat sich das Land NRW schon 2008 zur Vorfinanzierung der Planungen bereit erklärt. Seit 2012 sind die Vorplanungen abgeschlossen.
 
Die Delegation aus dem Münsterland machte die Notwendigkeit des Ausbaus deutlich. So wies Sendker darauf hin, dass für die anstehende Bedarfsplanüberprüfung auch die Gütertransporte auf der Strecke eingerechnet werden müssten. Von Seiten der IHK wies Präsident Dr. Hüffer auf das Wachstumspotential in der Region Münster hin: „Während landesweit bis 2030 mit einem Bevölkerungsrückgang von 3,3 Prozent zu rechnen ist, wird für Münster ein Bevölkerungszuwachs von über 10 Prozent prognostiziert. Diese Boomregion darf nicht abgekoppelt werden“, so Hüffer. Karl Schiewerling ergänzte: „Wir haben heute dauerhaft Verspätungen auf der Strecke. Wir müssen die Kapazitäten daher erhöhen!“ 
 
Ronald Pofalla ging auf die Argumente aus der Region ein und unterstrich: „Wir sind uns einig mit dem Anmeldeverfahren und den entsprechenden Berechnungen eine Priorisierung für die Strecke zu erreichen.“ Damit kann die Bahn dann nach der Verabschiedung des Bundesverkehrswegeplanes und der entsprechenden Ausbaugesetze im Jahr 2016 in die nächsten Planungsstufen einsteigen.
 
Sendker zeigte sich zum Ende des Gespräches hocherfreut: Das ist eine eindeutige Positionierung durch die Bahn und dankte abschließend allen Beteiligten für das gute Gespräch.

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