Verantwortungsvoll mit vorhandenen Flächen umgehen

Jeden Tag stehen 0,6 Hektar weniger für die Landwirtschaft zur Verfügung
"Pro Tag nimmt die Landwirtschaftsfläche im Kreis Warendorf um rund 0,6 Hektar ab. Damit liegen wir aber noch unter dem Durchschnitt im Münsterland - dort sind es insgesamt 3,3 Hektar pro Tag", sagte der heimische Abgeordnete und Sprecher der Arbeitsgruppe "ländlicher Raum", Reinhold Sendker bei der Vorstellung des Fachbeitrags Landwirtschaft zum Regionalplan durch die Landwirtschaftskammer in dieser Woche.

Bei der Erstellung des Regionalplanes, bei dem die Flächenvergabe für Wohn- und Gewerbegebiete im Münsterland durch die Bezirksregierung geregelt wird, will die Landwirtschaft angemessen berücksichtigt werden. Das machten der Präsident der Landwirtschaftskammer Johannes Frizen und Kammerdirektor Martin Berges bei einem Gespräch mit den zwölf CDU-Landtagsabgeordneten des Münsterlandes und Vertretern der Wirtschaftskammern klar.
"Ohne ausreichende Verfügbarkeit landwirtschaftlich nutzbarer Flächen können die leistungsstarken Betriebe im Münsterland nicht überleben", so Berges. Der Verlust landwirtschaftlicher Nutzflächen muss so klein wie möglich gehalten werden - da waren sich Kammervertreter und Abgeordnete einig. In ganz Nordrhein-Westfalen sind es sogar 17,6 Hektar, die der Landwirtschaft täglich verloren gehen. "Dabei ist die Wirtschaftskraft der uns angeschlossenen Betriebe ganz beträchtlich", sagte Frizen. Mehr als sechs Milliarden Euro werden in diesem Bereich jedes Jahr erwirtschaftet. Die Landwirtschaft und der daran gekoppelte Cluster Ernährungswirtschaft stellen fast 53000 Arbeitsplätze.
Der verantwortungsvolle Umgang mit Flächen müsse in vielen Feldern berücksichtigt werden. "Beim Straßenbau sind wir inzwischen bei einem 1:1-Flächenausgleich angekommen und verbrauchen keinen Hektar mehr als unbedingt nötig", so Sendker. Auch bei der Ausweisung von Wohn- und Gewerbeflächen oder auch bei der Entstehung von erneuerbaren Energien wie Windkraftanlagen, Fotovoltaikparks oder im Natur- und Landschaftsschutz sei die Problematik bekannt. "Wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass die Industrie und das Gewerbe Raum für Entwicklung hat, gleichzeitig aber so schonend wie möglich mit vorhandenen Flächen umgegangen wird", sagte Sendker.

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