Redebeitrag von Reinhold Sendker zur Kundgebung des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes am 21. Januar in Beckum

Bildquelle: WLV
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Sehr geehrter Herr Schulze Zumloh, liebe Landwirte, liebe Bürgerinnen und Bürger,
 
Ihre heutige Kundgebung zur offensiven Nachhaltigkeit begrüße ich ausdrücklich! Information und Aufklärung tut weiß Gott not! Und bei diesem Anliegen werden Sie auch von der CDU des Kreises jederzeit gerne unterstützt!
Es gibt ja leider auch ne´ Menge Leute in unserer Gesellschaft, die nicht müde werden, jeden Tag auf´s Neue ein verzerrtes Bild von der bäuerlichen Landwirtschaft zu zeichnen, um ihr bewusst zu schaden. Und es muss hier auch klar festgestellt werden, dass diejenigen, die nachts in landwirtschaftliche Stallungen eindringen, sich absolut kriminell verhalten: Diesen Menschen scheint aber auch jegliche Fähigkeit und Bereitschaft zu einem sachlich – kritischen Dialog abgegangen zu sein. Denen können wir nur zurufen, lasst ab von euren Attacken, Miteinander reden ist angesagt, der Dialog die deutlich bessere Alternative.

Auf einer Demo am Rande der Grünen Woche in Berlin wird heute Mittag wieder der Satz zu hören sein: „wir haben Euch Landwirte satt“. Da wird es doch höchste Zeit mal nachzufragen, wer bitte macht Euch denn satt, wer ist denn der Ernährer des Volkes? Genau diese Rolle erfüllen die Landwirte seit Generationen ganz hervorragend und dafür verdienen sie unseren großen Beifall und keine gesellschaftliche Schelte! 
 
In dem Zusammenhang kann auch nicht mehr geleugnet werden, dass mit guter fachlicher Praxis und wissenschaftlichem Fortschritt beachtliche Produktionsverbesserungen erreicht wurden mit dem Ergebnis eines Lebensmittelangebotes in Deutschland:absolut preiswert und vor allem in einer unübertroffener Qualität und Auswahl. 

Natürlich kann und muss sich eine moderne Landwirtschaft weiterentwickeln, können und müssen wir im Bereich der Nitratwerte weitere Optimierung erreichen. Durch eigene Beiträge, aber auch durch die sehr gute wasserwirtschaftliche Kooperation konnte hier in den Kreisen Warendorf und Gütersloh viel erreicht werden und ich sage: Dies gilt es auch mal positiv anzuerkennen, anstatt immer nur Kritik zu führen! Die neue Düngeverordnung des Bundes wird weitergehende Regelungen schaffen. Vor allem hat der Gewässerschutz für uns eine sehr hohe Priorität! Gleichzeitig muss aber auch die neue Verordnung die Nährstoffversorgung der Kulturpflanzen mit Wirtschaftsdünger in guter fachlicher Praxis sicherstellen. Also: Grundwasserprobleme vermeiden und eine bedarfsgerechte Düngung erhalten, darum geht es! Die neue VO muss schließlich auch umsetzbar sein, ich betone umsetzbar für alle Landwirte, auch für kleinere und mittelgroße Betriebe und ohne zusätzliche und überbordende Bürokratie! Genau das ist und bleibt die Position von CDU und CSU!
 
Abschließend noch ein Wort zu denen, die die Angebote guter deutscher Landwirtschaft satt haben: Sie müssen sich fragen lassen, ob Deutschland seine Lebensmittel demnächst aus Brasilien oder von anderswo her importieren soll, hergestellt bei deutlich schlechteren Tierhaltungsbedingungen und bei allen vorstellbaren Importrisiken? 
 
Und bei aller Wertschätzung und auch Unterstützung für die Entwicklungsmöglichkeiten in den Schwellenländern, kann doch die ideologische Forderung nach Extensivierung der landwirtschaftlichen Produktion bei uns in Europa nicht richtig sein. Das schafft noch mehr Hunger in der Welt und ist deshalb in hohem Maße verantwortungslos! 
 
Verehrte Anwesende, und was ist das für eine Geisteshaltung? Wenn selbsternannte Tierschützer dreimal im Jahr für ihre Urlausreise das Flugzeug benutzen, dann ist das zunächst einmal soweit – so gut, wenn sie aber danach die Landwirte, allen voran ihre Kühe zum großen Klimakiller zu erklären, dann sage ich Ihnen: Das passt aber gar nicht mehr zusammen!
 
Unsere Landwirte haben bekanntlich mit schwierigsten Rahmenbedingungen zu kämpfen, gewaltige Preiseinbrüche, weggebrochene Märkte und ein Handel mit einer Preispolitik zu Lasten der Erzeuger. Regierungshandeln kann und wird nicht in das Marktgeschehen eingreifen, kann aber Liquiditätshilfen und Steuererleichterungen bereitstellen, sowie weiterhin bei der landwirtschaftlichen Unfallversicherung Unterstützung geben.  
 
Ich will Ihnen aber auch sagen, was Politiker zu allererst tun sollten: Liebe Landwirte, wenn Sie und wenn die Landwirte in Deutschland neben teils katastrophalen Rahmenbedingungen auch noch einer gesellschaftlichen Schelte ausgesetzt, sozusagen an den Pranger gestellt sehen,dann geht es vor allem darum, öffentlich Solidarität zu zeigen mit der bäuerlichen Landwirtschaft. Ich tue es hier und heute und auch morgen und übermorgen und sage Ihnen, Herr Schulze Zumloh, Ihrem Verband sowie den Landwirten im Kreis Warendorf auch weiterhin meine und die volle Unterstützung der CDU des Kreises zu! Ihre Nachhaltigkeitskampagne ist Ziel führend und den Dialog zu suchen, das war schon immer richtig! Viel Erfolg dabei und danke für Ihre Aufmerksamkeit! 

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