Informationsbesuch von MdB Jens Spahn und MdB Reinhold Sendker in der Klinik "Maria Frieden" in Telgte zusammen mit Vertretern des St. Rochus-Hospitals

Die Reha vor Pflege stärken

(v.l.): Dr. Nölle, Pflegedirektorin Ursula Hedding, Regionalgeschäftsführer Burkhard Nolte, Jens Spahn und Reinhold Sendker, stv. BM Karl-Heinz Greiwe, PD Dr. Barbara Elkeles, Verwaltungsdirektor Christoph Wolters und Pflegedirektor Matthias Krake.
(v.l.): Dr. Nölle, Pflegedirektorin Ursula Hedding, Regionalgeschäftsführer Burkhard Nolte, Jens Spahn und Reinhold Sendker, stv. BM Karl-Heinz Greiwe, PD Dr. Barbara Elkeles, Verwaltungsdirektor Christoph Wolters und Pflegedirektor Matthias Krake.
Telgte. Die Situation der Geriatrischen Rehabilitationseinrichtungen sowie das Entgeltsystem in der stationären Psychiatrie standen im Mittelpunkt eines Informationsgespräches, dem auf Einladung der Klinik "Maria Frieden" sowohl der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jens Spahn, als auch der heimische Bundestagsabgeordnete Reinhold Sendker (Westkirchen) gefolgt waren. Bei dem Besuch ging es vor allem um die Darstellung der dramatischen Situation der Geriatrischen Rehabilitationseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen. Verwaltungschef Christoph Wolters berichtete von dem jetzt mit Unterstützung aller Telgter Ratsfraktionen eingerichteten "Runden Tisch".

 Er erhoffe sich durch die Moderation der NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens, dass die Kostenträger dem Grundsatz "Reha vor Pflege" stärkere Beachtung schenken. Sonst drohe in NRW in absehbarer Zeit das Aus für die geriatrischen Kliniken. Jens Spahn erläuterte, dass es wichtig sei, was mit den Krankenhäusern, geriatrischen sowie psychiatrischen Häusern passiere. "Auch in Zukunft werden wir geriatrische Einrichtungen haben. Leider hat die Umsetzung der gesetzlichen Regelung zur Einrichtung einer Schiedsstelle bezüglich der Vergütungsregelungen in NRW viel zu lange gedauert," verwies Spahn auf den Verantwortungsbereich der NRW-Gesundheitsministerin. Voraussetzung für eine angemessene Vergütung sei eine bessere Datenbasis. Bisher würden die Vergütungen mit historischem Bezug auf der Basis des Jahres 1998 bemessen. Hier gelte es anzusetzen. Notwendig sei mehr Transparenz, sachgerechte Personalschlüssel und ein abgestimmtes Angebot. "Ich möchte, dass das gute Netz an Versorgungseinrichtungen in Telgte weiter erhalten bleibt. An ein paar Stellen gibt es Korrekturbedarf, dies ist aber lösbar," so Spahn. Reinhold Sendker wies darauf hin, dass man in Telgte zwei Vorzeigehäuser habe, für die er sich weiter engagiert einsetzen werde. Leider habe die NRW-Landesregierung bezüglich der Vergütungsregelungen durch die erst nach 1 1/2 Jahren eingerichtete Schiedsstelle viel Zeit verloren. "Die Stärkung der geriatrischen Reha ist von großer Bedeutung“, so Sendker. Deshalb bedanke er sich ausdrücklich beim Fraktionskollegen Spahn für seine Unterstützung. Weiterer Erörterungspunkt war das Entgeltsystem in der stationären Psychiatrie. Prof. Dr. Schulze Mönking und Pflegedirektor Matthias Krake vom St. Rochus-Hospital berichteten aus den als Optionshaus gemachten Erfahrungen mit dem neuen Entgeltsystem. Diskutiert wurde insbesondere über das degressiv angelegte Vergütungssystem. Dies führe nach den gemachten Erfahrungen zu frühzeitigen Entlassungen. Die mögliche Umstellung der Vergütungsregelung auf tageweise Abrechnung wurde als unpraktikabel bezeichnet. Grundsätzlich sei die gefundene Neuregelung jedoch akzeptabel. Jens Spahn wies hierzu darauf hin, dass er sich über die positive Rückmeldung freue. Er stellte in Aussicht, dass das Optionsmodell eventuell verlängert werde, damit auch andere Einrichtungen selber die Erfahrungen mit dem neuen System machen könnten. Insgesamt sei dies ein Prozess, der über zehn Jahre angelegt sei. Spahn versicherte, dass er bereits zeitnah Gelegenheit habe, die Erkenntnisse des heutigen Gespräches mit der NRW-Gesundheitsministerin persönlich zu besprechen. Zum Abschluss der Gesprächsrunde übergab Dr. Tönne vom Dialysezentrum Warendorf aktuelle Erhebungsdaten aus dem Fachbereich seiner nephrologischen Praxis. Er wies auf die enge Zusammenarbeit mit der geriatrischen Klinik "Maria Frieden" hin, die auch weiterhin notwendig sei.

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