CDU-MdB des Münsterlandes im Gespräch mit Optionskommunen

Pandemie: Berufliche Orientierungsmöglichkeiten fehlen

Die CDU–Abgeordneten Marc Henrichmann, Johannes Röring und Reinhold Sendker mit Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr (Kreis Coesfeld) und weiteren Vertretern aus den fünf Optionskommunen im Münsterland.
Die CDU–Abgeordneten Marc Henrichmann, Johannes Röring und Reinhold Sendker mit Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr (Kreis Coesfeld) und weiteren Vertretern aus den fünf Optionskommunen im Münsterland.
Kreis Warendorf/ Coesfeld. „Dass die Arbeitslosenzahlen im zweiten Pandemiejahr geringer sind als im Vorjahresvergleichszeitraum, ist positiv zu bewerten“, stellte der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Reinhold Sendker (Westkirchen) bei einem Austauschgespräch mit den fünf Optionskommunen im Münsterland heraus. Sendker, Vorsitzender und Sprecher der CDU-Münsterlandabgeordneten im Deutschen Bundestag, hatte zu dieser Diskussionsrunde mit den Vertretern der kommunalen Jobcenter ins Kreishaus in Coesfeld eingeladen. Der Kreis Warendorf war mit Sozialdezernentin Brigitte Klausmeier vertreten. Während die Arbeitslosenquote im Kreis Warendorf im Juni 2021 bei 4,7 Prozent gelegen habe, sei diese im Vorjahresmonat um 0,7 Prozent höher gewesen. Auch bei der Zahl der Langezeitarbeitslosen hätte die Pandemiesituation keine Verschlechterung erwirkt.
 
Weiteres zentrales Thema war die Entwicklung des Ausbildungsmarktes im Münsterland. Je Bewerber oder Bewerberin stünden derzeit 1,43 Ausbildungsstellen zur Verfügung. Insgesamt könne ein deutlicher Rückgang an Bewerbenden verzeichnet werden. Neben demographischen Gründen lasse sich diese Entwicklung darauf zurückzuführen, dass in der Pandemie auf zahlreiche bewährte Beratungs- und Vermittlungsformate, wie zum Beispiel Ausbildungsmessen, hätte verzichtet werden müssen. Auch die für die berufliche Orientierung so wichtigen Praktika hätten größtenteils nicht durchgeführt werden können, machten die Vertreter der kommunalen Jobcenter deutlich. „Wichtig ist, dass die jungen Menschen, die sich jetzt für eine längere Schulbildung entschieden haben, in den nächsten Monaten Möglichkeiten zur Berufsorientierung bekommen“, unterstrich Sendker.

Ferner berichteten die Vertreter der Optionskommunen über ihre Arbeit in der Pandemie. So sei durch die Jobcenter ein wichtiger Beitrag zur sozialen Sicherung geleistet worden. In der Umsetzung der Sozialschutzpakete sei unter anderem ein vereinfachter Zugang zur Grundsicherung für Arbeitssuchende ermöglicht worden. Auch die Abwicklung der Einmalleistung in Höhe von 150 Euro für Leistungsbeziehende sei erfolgreich umgesetzt worden. 

Für die nächste Legislaturperiode erhoffen sich die Jobcenter eine Flexibilisierung der finanziellen Ausstattung im Bereich der Qualifizierungsmaßnahmen für Arbeitssuchende. Maßnahmen seien oftmals an bestimmte Vorgaben, wie das Erreichen einer bestimmten Gruppengröße, geknüpft. Diese Bedingungen würden die Arbeit vor Ort deutlich erschweren. Insgesamt wünsche man sich bei neuen Gesetzesvorhaben eine verstärkte kommunalrealistische Prüfung. Umsetzungschecks mit Testballons seien hier denkbar.
Abschließend angesprochen auf die Zukunft der kommunalen Jobcenter unterstrich der Westkirchner Abgeordnete die Bedeutung dieser Einrichtungen: „Der Erhalt der Jobcenter muss unbedingt gewährleistet sein. Als kommunale Einrichtung kann hier mit viel Individualität auf regionalspezifische Gegebenheiten eingehen. Eine Bundesbehörde könnte ansonsten weit weniger flexibel reagieren.“ 
 

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