Ahlen. Beeindruckt zeigten sich der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Reinhold Sendker (Westkirchen) und Bürgermeister Benedikt Ruhmöller von den Möglichkeiten des Ahlener Sanitätsregiments 22 „Westfalen“.
Ein komplettes Kreiskrankenhaus aufzubauen sei nach kurzer Vorlaufzeit überhaupt kein Problem, versicherte Kommandeur Oberfeldarzt Dr. Johannes Grohmann und verwies auf entsprechende Referenzen: „Beim Weltjugendtag 2005 in Köln und anlässlich der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Kaiserslautern haben wir das aus 15 Containern bestehende Krankenhaus mit funktionierender OP- und Intensiveinheit aufgebaut und betrieben“. Außer bei der Versorgung kleiner Wehwehchen sei es glücklicherweise nicht zum Einsatz gekommen. Gleichwohl wurden an nur drei Tagen mehr als 800 Patienten behandelt.
Seit 2007 ist das Sanitätsregiment nach seiner Verlegung von Hamm in der Westfalenkaserne stationiert. 550 Soldaten und 192 Rekruten leisten zurzeit in ihm Dienst. Die Westfalenkaserne insgesamt beherbergt rund 900 Beschäftigte, was der durchschnittlichen Stationierungsgröße eines Bundeswehrstandortes entspricht.
„Es ist schwierig einen besseren Standort als Ahlen zu finden“, brachte Dr. Grohmann seine hohe Zufriedenheit mit den örtlichen Verhältnissen auf den Punkt. Die perfekte Kombination aus Kaserne, Standortübungsplatz, Schießanlage, Gleisanlage und verkehrlicher Infrastruktur kenne der erfahrene Sanitätsoffizier in dieser Form von keinem anderen Standort. Aber nicht nur die militärischen, auch die zivilen Standortvorteile machten Ahlen zu einem Glücksfall. „Wir haben hier ein Einzugsgebiet von mehr als 12 Millionen Einwohnern. Im Hinblick auf die kommenden Freiwilligenstrukturen der Bundeswehr ist es besonders wichtig, einen Stationierungsort anbieten zu können, der nicht nur von bedeutendem Freizeitwert, sondern auch familientauglich ist“, so Dr. Grohmann. „Mit der engen Anbindung an den Rhein-Ruhr-Raum und bezahlbaren Immobilienpreisen steche Ahlen hervor. Die Verwurzelung der Bundeswehr in der Region machten zahlreiche militärisch-zivile Kontakte deutlich: „Wir haben mehr Patenschaftsanfragen als Kompanien“.
Der Zustand der 1959 gebauten Westfalenkaserne sei nach aufwendigen Sanierungen gut. Leider werden die Kapazitäten nicht voll ausgeschöpft. So stieß Grohmanns Appell, die Westfalenkaserne wieder „voll zu machen“, bei Reinhold Sendker auf offene Ohren. Hier habe auch Neues Platz, die freien Kapazitäten seien ein Pfund, das man in die Waagschale werfen müsse: „Der Bund wäre gut beraten, den Standort zu erhalten“, versicherte er, sich in die Diskussion um die Bundeswehrstrukturreform für Ahlen einzubringen. Auf die „verdammt große Tradition“ der Bundeswehr in Ahlen wies auch Ruhmöller hin. „Ich komme zu der gleichen Bewertung, Ahlen war, ist und muss weiterhin Standort bleiben. Die Westfalenkaserne bietet nach meinem Eindruck Platz, von dem auch weitere Einheiten und Verbände profitieren könnten“.