Berlin / Warendorf. 120 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Laurentianum aus Warendorf besuchten im Rahmen einer Projektwoche in Berlin den heimischen Bundestagsabgeordneten Reinhold Sendker (Westkirchen). Nach einem gemeinsamen Foto auf der Kuppel des Reichstags ging es in den Fraktionssitzungssaal der CDU/CSU. Dort berichtete Sendker, der auch stellvertretender Vorsitzender des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages ist, der 10. Jahrgangsstufe von der aktuellen Parlamentswoche, die Sendker als „historisch“ bezeichnete.
Am Mittwoch hatte das Bundesverkehrsministerium den lang ersehnten Bundesverkehrswegeplan 2030 vorgestellt. „Für das Münsterland sind 18 von 19 Projekte im „vorderen Bedarf“ gelandet. Das ist sensationell und eine tolle Entwicklung, insbesondere für einen fließenden und vor allem sicheren Verkehr“, erläuterte Sendker begeistert. Auch im Hinblick auf die Verkehrsprognose, die einen PKW-Zuwachs von 15 Prozent und einen LKW-Zuwachs von sogar 39 Prozent bis zum Jahr 2030 vorhersagt, sei dies ein hervorragendes Ergebnis, so der Verkehrsexperte weiter.
Bei einer lebhaften Diskussion mit dem Bundestagsabgeordneten bot sich den interessierten jungen Leuten im Anschluss Gelegenheit, Antworten auf aktuelle Fragen der Politik aus erster Hand zu erfragen. In der munteren Frage- und Antwortrunde ging es querbeet: Angefangen bei den Vorwahlen in den USA, über die jüngsten Wahlergebnisse der AfD bei den Landtagswahlen bis hin zur Frage G 8 an Schulen stand Sendker Rede und Antwort. Als die Sprache auf die aktuelle Flüchtlingskrise kam, musste Sendker mit Bedauern auf das komplette Versagen Europas hinweisen.
Für die Zukunft hoffe er auf mehr Solidarität der EU-Mitgliedstaten – und auf eine gute Kooperation mit der Türkei, ohne die eine Bewältigung der Krise nur schwer möglich sei.
Das Engagement der Schüler und das sichtbare Interesse an seiner Arbeit freute Sendker sichtlich. Auch die Tatsache, dass die Schüler im Verlauf ihres Berlin-Aufenthaltes zusammen mit dem Projektleiter Frank Reifert an Workshops zu diversen Themen teilnahmen, beeindruckten den Bundestagsabgeordneten, der selber jahrelang als Lehrer am Berufskolleg tätig war, sichtlich. So besuchte man u.a. eine Einrichtung der Franziskaner zur Betreuung Drogenabhängiger, führte eine empirischen Studie zum Wohnumfeld und zu den sozialen Strukturen in Mazahn durch, sprach mit einem Aussteiger aus der rechtsradikalen Szene, besuchte die Suppenküche in Pankow sowie die Gedenkstätte Deutscher Widerstand und die Stasi-Unterlagenbehörde oder radelte entlang der ehemaligen Grenze zwischen Ost- und Westberlin.
Nach fünf Tagen in der Hauptstadt ging es dann voller neuer Eindrücke zurück in die Warendorfer Heimat.