Berlin. Es sei schon eine „schwere Geburt“ gewesen, räumt der heimische Bundestagsabgeordnete Reinhold Sendker (Westkirchen) aus Anlass der heute an den Start gegangenen Bundesregierung ein. Insbesondere für die SPD sei der Eintritt in die erneute GroKo ein Kraftakt gewesen, der die Nerven aller strapaziert habe. Umso mehr freue er sich, dass Deutschland nun endlich eine stabile Regierung bekommen habe, auf die nicht nur die deutschen Bürgerinnen und Bürger, sondern auch Europa und die gesamte Welt lange und ungeduldig hätten warten müssen. Nun aber stünde die Bundesregierung auf einem soliden Fundament und er blicke optimistisch auf die kommenden dreieinhalb Jahre.
Vor ein paar Tagen noch zeigte Sendker sich in dieser Frage skeptisch.
Der frisch gewonnene Optimismus sei dem gestrigen Einlenken der Sozialdemokraten in der Frage des § 219a StGB zu verdanken, erläutert der CDU-Mann auf Nachfrage. Die SPD-Spitze hatte sich nach intensiven Gesprächen mit der Union bereit erklärt, ihren Antrag auf Aufhebung des Verbots der Schwangerschaftsabbruchwerbung nicht zur Abstimmung zu stellen. Stattdessen werde die Bundesregierung nun eine Lösung erarbeiten. „Dies ist die übliche Verfahrensweise innerhalb einer Koalition und deshalb begrüße ich das Entgegenkommen der SPD. Alles andere wäre kein guter Start in eine vertrauensvolle Zusammenarbeit gewesen“, zeigt sich der CDU-Bundestagsabgeordnete erleichtert. Nun freue er sich, dass er und seine Bundestagskollegen endlich loslegen können. „Vieles ist in den vergangenen Monaten liegen geblieben und ich freue mich, dass wir den Koalitionsvertrag, der viele gute Ansätze für unser Land enthält, jetzt mit Leben füllen können“, so der Westkirchener am Rande der Wahl von Angela Merkel zur Bundeskanzlerin. Merkel, die nun in ihre vierte Amtszeit geht, bezeichnet Sendker als einen Glücksfall für die Deutschen. „Die Bundeskanzlerin hat uns in den vergangenen Jahren als verlässliche Lotsin durch stürmische Gewässer geführt und schwere Krisen gemeistert“. Die Welt sei unsicherer geworden und deshalb sei es umso wichtiger, dass Deutschland eine stabile Regierung mit einer besonnen agierenden und weltweit angesehenen Bundeskanzlerin an ihrer Spitze habe, so Sendker abschließend.