Sehr geehrter Herr Oberstleutnant Kribus, Herr Oberstleutnant Cohrs, Herr Oberstleutnant Michalek, Herr Oberstleutnant Schröder, meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Angehörige und ganz besonders: Soldatinnen und Soldaten!
Heute ist ein großer Tag für Sie! Mit diesem feierlichen Gelöbnis bekennen Sie sich nun auch öffentlich zu Ihrem Dienst in der Bundeswehr, also ein Tag der Verpflichtung und Verantwortung, geprägt aber auch von Dankbarkeit, Freude und Stolz!
Ich selbst vertrete den Kreis Warendorf seit dem Jahre 2000 im Landtag von NRW und seit September 2009 im Deutschen Bundestag.
In diesen nun 18 Jahren meiner Abgeordnetentätigkeit habe ich stets eine sehr hohe Akzeptanz der Soldatinnen und Soldaten der traditionsreichen Ahlener Westfalenkaserne feststellen können. Dies verbinde ich auch meinerseits mit einem herzlichen Willkommen in unserer Region!
Nachdem die sehr einschneidenden Strukturentscheidungen im Rahmen der Wehrreform im Herbst 2011 den Bestand der Westfalenkaserne gesichert haben, nimmt dieser Standort auch weiterhin eine richtig gute Entwicklung! Darüber freue ich mich sehr!
Meine Damen und Herren, seit über 70 Jahren leben wir in Europa in Frieden und Freiheit. In Europa hat schon lange das Recht die Macht und nicht die Macht das Recht.
Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer Rechtsstaat, er ist das freiheitlichste und menschlichste Staatswesen, das es je auf deutschem Boden gab! Dies gilt es zu schützen und das ist Auftrag der Bundeswehr! Einer Bundeswehr, die die Vielfalt unserer freiheitlichen und weltoffenen Gesellschaft widerspiegelt.
Sie, Rekrutinnen und Rekruten, erklären sich bereit, unserem Land, seiner Sicherheit und dem Schutz der Menschen zu dienen. Dafür verpflichten Sie sich zu Treue und Tapferkeit!
Soldat zu sein schließt auch in der Durchführung eines Auftrags persönliche Gefahrenlagen, Entbehrungen und Verzicht nicht aus. Als Mitglied des Deutschen Bundestages möchte ich Ihnen heute dafür Dank und Respekt aussprechen! Mehr noch, Sie verdienen für Ihren Dienst in der Bundeswehr die Anerkennung unserer gesamten Gesellschaft, die in Frieden und Freiheit leben will!“
In ihrer stolzen 62jährigen Geschichte ist das Aufgabenspektrum der Bundeswehr so groß wie nie zuvor.
Als Parlamentsarmee steht sie mehr und mehr zur Verantwortung unseres Landes in einer Welt, die unter Krieg und unter immer neuen Konflikten leidet,
in einer Welt, die vom internationalen Terrorismus und von Cyber-Attacken heimgesucht wird, schließlich auch in einer Welt gravierender sozialer Unterschiede.
Ich weise in diesem Zusammenhang auf die Auslandseinsätze hin. Meine Damen und Herren, in diesen Einsätzen sind unsere Soldatinnen und Soldaten multinational eingebunden. Ich nenne beispielhaft die Stabilitätsmission der Vereinten Nationen in Mali und ich nenne ferner die Militärmission der Europäischen Union an der Küste Somalias. Für beide Einsätze wurden noch in der vergangenen Woche die Mandate zur Fortsetzung der Beteiligung deutscher Streitkräfte in namentlicher Abstimmung im Deutschen Bundestag beschlossen.
Soldatinnen und Soldaten, immer wieder erfahre ich, dass unsere Bundeswehr im Ausland hohes Ansehen genießt!
Und es ist meine Wahrnehmung, dass auch das Band zwischen Ihnen als „Staatsbürger in Uniform“ und der deutschen Öffentlichkeit durch die Auslandseinsätze noch fester geworden ist. Hier in Ahlen und an vielen anderen Standorten ist es noch dazu ein „unverbrüchliches Band“, wie es Bürgermeister Dr. Berger an dieser Stelle vor Jahresfrist ausdrücklich festgestellt hat. Öffentliche Gelöbnisse, wie das heutige, tragen ebenso dazu bei.
Sie übernehmen aber nicht nur Verantwortung durch ihren Dienst in der Bundeswehr, Sie werden heute durch dieses feierliche Gelöbnis auch in die soldatische Gemeinschaft Ihrer Kameradinnen und Kameraden aufgenommen! In der Zeit meines Grundwehrdienstes vor 45 Jahren hat mir diese Gemeinschaft viel gegeben. Nicht nur fachliche Unterweisung, sondern auch Gemeinschaftsgefühl, Orientierung und das Erleben von Kameradschaft, das schwer in Worte zu fassen ist. Dieses sehr positive Empfinden von Kameradschaft wünsche ich auch Ihnen!
So werden Sie heute Teil der Bundeswehr mit dem Versprechen, Recht und Freiheit unseres Volkes tapfer zu verteidigen.
Dieses Gelöbnis verpflichtet auf der anderen Seite aber auch unseren Staat und unsere Gesellschaft Ihnen gegenüber. Vor allem wenn es darum geht, eine gute Ausbildung und Ausrüstung sicher zu stellen. Wenn das Parlament sorgsam zu prüfen hat, ob es zu einem Auslandsmandat kommt oder nicht. Schließlich, wie man im Verteidigungsausschuss mit Klagen der Soldatinnen und Soldaten umgeht, die vom Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages vorgetragen werden.
Rekrutinnen und Rekruten, Sie werden in der Wahrnehmung Ihrer Dienstpflichten vielfältige Unterstützung erhalten. Aus der Bundeswehr und aus der Politik heraus.
Ich freue mich auch darüber, dass es immer wieder Ihre Angehörigen sind, die zu Ihnen stehen und Ihren Weg begleiten. Und ich finde es schön, dass heute viele hergekommen sind, um diesen Tag mit zu erleben. Vielen Dank dafür!
So wünsche ich Ihnen, Rekrutinnen und Rekruten, für Ihren Dienst in der Bundeswehr Mut, Kraft, Zuversicht, Entschlossenheit, eine gute Kameradschaft und Gottes Segen!