Reinhold Sendker MdB und Marc Henrichmann MdB im Gespräch mit Optionskommunen im Münsterland

Pressemitteilung

Kreis Warendorf / Warendorf. Die Integration von Langzeitarbeitslosen und Geflüchteten in den ersten Arbeitsmarkt stand im Fokus des jährlichen Austausches mit den Vertretern der Optionskommunen, das diesmal im Warendorfer Kreishaus stattfand. Dazu hatte der Sprecher der Münsterländer CDU- Bundestagsabgeordneten Reinhold Sendker (Westkirchen) eingeladen. Für den Kreis Warendorf nahmen neben Landrat Dr. Olaf Gericke auch Brigitte Klausmeier (Sozialdezernentin Kreis Warendorf) und Dr. Ansgar Seidel (Leiter Jobcenter Kreis Warendorf) an der Gesprächsrunde teil. Ebenfalls anwesend war der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann (Harvixbeck).
Bevor Dr. Ansgar Seidel in seiner Präsentation einen Überblick über die aktuelle Entwicklung der Jobcenter im Münsterland gab, dankte Dr. Gericke den Bundespolitikern für die sehr gute Zusammenarbeit bei der finanziellen Hilfe des Bundes bei den flüchtlingsbedingten Mehrkosten in den Kommunen. 

„Die Präsentation zeigt, wie wichtig die gute Zusammenarbeit und Vernetzung der Jobcenter bei der Umsetzung gemeinsamer Ziele ist“, erklärte Reinhold Sendker und fragte zunächst nach den praktischen Erfahrungen der Jobcenter bei der Integration von Langzeitarbeitslosen. Grundsätzlich wurde das Bundesprogramm für Langzeitarbeitslose von den Gesprächsteilnehmern als sehr positiv bewertet, allerdings sei ein langer Atem nötig, da oftmals multiple Hemmnisse die Integration behindern. Besonders der hohe Bürokratieaufwand wurde von den Teilnehmern kritisiert. Vor allem kleinere Betriebe seien nicht in der Lage, den zusätzlichen Aufwand zu leisten, so Ralf Bierstedt vom Jobcenter der Stadt Münster. Die Motivation der Arbeitgeber sei daher trotz praktischer Hilfen durch die Jobcenter, der Coaching-Angebote der Bundesanstalt und finanzieller Unterstützung durch Bundesprogramme noch steigerungsfähig. Anders sieht es bei der Integration von Geflüchteten aus. Hier würden Probleme erst später sichtbar. Wegen des oftmals schlechten Bildungsstandes sei in der Ausbildung der schulische Ausbildungsteil nicht zu bewältigen, da die Deutschkenntnisse nicht ausreichten. Besonders benachteiligt wären hier Frauen, da diese häufig nur eine minimale Schulbildung hätten. Um die Deutschkenntnisse zunächst zu verbessern und Abbrüche in der Ausbildung zu verhindern wurde der Vorschlag gemacht, jüngere Geflüchtete in internatsähnlichen Strukturen unterzubringen und spezielle Förderklassen einzurichten. Hier wären passgenaue Lösungen mit mehr Flexibilität und möglichst wenig Vorgaben gefordert. „Vor Ort ist man besser orientiert als in Berlin oder Düsseldorf“, so Landrat Christian Schulze Pellengahr aus Coesfeld. Man müsse die einzelnen Fälle individuell bewerten. Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster, Kreis Borken, mahnte außerdem eine verbindliche Lösung für den Umgang mit geduldeten Flüchtlingen an, da der Duldungsstatus für Jobcenter und Arbeitgeber oftmals unklar sei.

Weitere Themen waren niedrige Arbeitslosenzahlen, der Fachkräftemangel und die Digitalisierung. Besonders intensiv wurde die Vereinbarkeit von Familie und Beruf diskutiert. Auch hier wurden passgenaue Programme und eine verlässliche Grundfinanzierung von den Optionskommunen gefordert, damit eine bessere finanzielle Planung möglich sei. Die Gesprächsrunde war sich abschließend einig, den Austausch zwischen Gesetzgeber und operativer Ebene auch im kommenden Jahr fortzusetzen.  Dann soll das Treffen im Steinfurter Kreishaus stattfinden. 
 

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