Berlin/Ahlen. Ob ein Bundestagsabgeordneter einen Lieblingsfußballfanclub hat oder sich nach der Arbeit mit seinen Kollegen auf einen Kaffee trifft – einen bunten Strauß an Fragen brachten 20 Schülerinnen und Schüler des Ahlener Berufskollegs St. Michael mit, als sie kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie unter der Leitung ihrer Lehrer Anja Günther und Alexander Hille nach Berlin kamen. Im Rahmen dieser Bildungsfahrt hatten sie Gelegenheit, im Reichstag mit dem heimischen Bundestagsabgeordneten Reinhold Sendker MdB (Westkirchen) über seine politischen Ziele und seinen Arbeitsalltag zu diskutieren.
Nach welchen Prinzipien er seine Entscheidungen treffe, wollten die Schülerinnen und Schüler von dem seit 50 Jahren in der CDU aktiven Abgeordneten wissen. „Für mich sind seit jeher zwei Prinzipien prägend gewesen“, so Sendker. „Als erstes die christlichen Werte. Daraus schöpfe ich viel Kraft, in der Politik mitzuwirken und mitzugestalten“. Das zweite Prinzip sei sein Bekenntnis zur sozialen Marktwirtschaft, „ein Grundpfeiler unseres wirtschaftlichen Erfolges“.
Auf die Frage, warum Sendker sich auf den Verkehrsausschuss spezialisiert habe, antwortete der Abgeordnete: „Mir ist wichtig, dass ich meinem Wahlkreis diene“. Nach wie vor gebe es im Kreis Warendorf Verbesserungsbedarf im Verkehrsbereich. „Wir müssen dafür sorgen, dass wir nicht nur in Ballungszentren, sondern auch im ländlichen Raum ein funktionierendes Nahverkehrssystem haben und eine hohe Mobilität für die Menschen sicherstellen.“
Neben den politischen Themen interessierten sich die Schülerinnen und Schüler aber auch für Sendker persönlich. So erfuhren sie, dass der gebürtige Westkirchener seit über 60 Jahren Fan des 1. FC Köln sei und es sogar Fußballfanclubs im Bundestag gebe. Auch wenn die Arbeit im Bundestag selten vor 22 Uhr ende, achte Sendker stets darauf, nach der Arbeit in den Austausch mit anderen Abgeordneten zu treten. Auch dies sei wichtig für eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Kollegen.
Vor der Diskussion mit Sendker hatten die Schülerinnen und Schüler eine Bundestagsdebatte besucht, an der zu ihrer Freude sogar die Bundeskanzlerin teilnahm. Im Anschluss folgte die Besichtigung der berühmten gläsernen Reichstagskuppel. Im weiteren Verlauf ihrer Berlinreise besichtigte die Schulklasse geschichtsträchtige Orte wie das Jüdische Museum, den Checkpoint Charlie und die Gedenkstätte Berlin Hohenschönhausen.