Kreis Warendorf. „Das Verhalten der Tönnies-Leitung und allen voran von Tönnies-Chef Clemens Tönnies beschädigt die gesamte Region nachhaltig“, äußert sich der heimische Bundestagsabgeordnete Reinhold Sendker (Westkirchen) erschüttert zum erneuten Lockdown im Kreis Warendorf.
Der wirtschaftliche Schaden für die Region, für die dort ansässigen Unternehmen und Bewohner, sei „kolossal“.
Sendker fordert in dem Zusammenhang harte Konsequenzen, sowohl für den fleischverarbeitenden Betrieb in Rheda-Wiedenbrück als auch für die gesamte Branche: „So kann es nicht weiter gehen – wer nicht hören will muss fühlen!“ Die Vergangenheit habe gezeigt, dass gutes Zureden in dieser Branche nicht hilft. „Tönnies & Co müssen endlich ihrer Personalverantwortung gerecht werden! Das geht anscheinend nur mit strengen Auflagen. Deshalb müssen wir jetzt zügig die im Mai von der Bundesregierung beschlossenen Eckpunkte eines Arbeitsschutzprogramms für die Fleischwirtschaft in Gesetzesform gießen.“ Nach den Plänen der Bundesregierung sollen das Schlachten und die Verarbeitung von Fleisch in Betrieben der Fleischwirtschaft im Sinne des § 6 Absatz 10 Arbeitnehmer-Entsendegesetzes ab dem 1. Januar 2021 nur noch von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern des eigenen Betriebes zulässig sein. Die menschenunwürdigen Zustände seien für Sendker nicht länger hinnehmbar. Deshalb seien die verpflichtende Einführung einer gerechten Entlohnung und einer digitalen Zeiterfassung für den CDU-Mann ganz wesentliche Aspekte des Gesetzesvorhabens. Zudem müsse geprüft werden, inwiefern das Unternehmen schadensersatzpflichtig sein könnte.
Den Lockdown des gesamten Kreises Warendorf bewertet Sendker als unverhältnismäßig. Zwar sei ein regionaler Lockdown durch die hohen Infektionszahlen unabwendbar gewesen, kritisch sehe der Westkirchener jedoch die mangelnde Differenzierung. Ein Lockdown für an den Kreis Gütersloh grenzender Kommunen hielte er für angemessener. Sendker nimmt auch Stellung zur Stigmatisierung von Bürgerinnen und Bürger außerhalb der Kreisgrenzen. Dies sei überhaupt nicht mehr hinnehmbar. Die Mitbürgerinnen und Mitbürger im Kreis Warendorf seien Opfer und nicht Täter, weist er erste Attacken auf Mitbürger aus dem Kreis Warendorf außerhalb der Kreisgrenzen scharf zurück.
Jetzt gelte allerdings dem Einkreisen und Ausbremsen des Infektionsgeschehens das Hauptaugenmerk. „Wenn wir heute strenge Maßnahmen ergreifen und verantwortungsvoll handeln, kann der Spuk Ende Juni vorbei sein“, äußert sich der Bundestagsabgeordnete vorsichtig optimistisch. „Doch wir müssen uns immer wieder verdeutlichen, dass dieses Virus vor keiner Dorfgrenze halt macht“!
Oberste Priorität habe aktuell das deutliche Hochfahren der Testkapazitäten. Reinhold Sendker begrüße ausdrücklich, dass es schnell gelungen sei, seit heute eine breite Testung auch mithilfe der Hausärzte durchzuführen. Dafür und für die vielen Einsätze danke der CDU-Bundestagsabgeordnete dem Krisenstab des Kreises und den vielen Helferinnen und Helfern, die in der Pandemie-Bewältigung im Kreis Warendorf unterwegs sind.