Ahlen. Zu einer Informationsveranstaltung zum Thema Namensänderung christlicher Aramäer in Deutschland hatten der Bundesverband der Aramäer in Deutschland und die syrisch-orthodoxe St. Georg-Gemeinde in Ahlen kürzlich alle Interessierten eingeladen. Im Anschluss an einen Gottesdienst und die Begrüßung durch den Gemeindevorsitzenden Jeshu Jakob führte der Präsident des Bundesverbandes, Daniyel Demir, auf dem Hof Münsterland in die Thematik ein: Für Aramäer mit deutscher Staatsbürgerschaft ist es seit einigen Jahren schwierig, den in der Türkei zwangsweise angenommenen türkischen Namen zu Gunsten ihres ursprünglichen, christlichen Familiennamens ändern zu lassen, da das deutsche Namensrecht hier einen "wichtigen Grund" für eine Änderung voraussetzt.
Dieser wird aber oft nicht anerkannt, nachdem in den 90er Jahren von einigen deutschen Verwaltungsgerichten für die Aramäer negative Urteile gesprochen worden sind, so dass die Anträge auf Namensänderung dann von den Standesämtern abgelehnt wurden. In den einzelnen Ländern hat sich hier eine unterschiedliche Rechtspraxis gezeigt. Der heimische Bundestagsabgeordnete Reinhold Sendker (Westkirchen), der sich seit langem für das Anliegen der Namensänderung der Aramäer in Berlin einsetzt, berichtete sodann vom aktuellen Stand zu der Thematik. Er hoffe auf eine Lösung in diesem Herbst, die den Aramäern endlich Rechtssicherheit für ihr Anliegen verschaffe. Benjamin Be Djallo, Justiziar im Bundesverband der Aramäer, erläuterte zudem noch die rechtlichen Aspekte, bevor die Referenten für Fragen zur Verfügung standen.