Ich gehöre zu den Unterzeichnern für ein vollständiges Verbot der PID. Es gab eine lange, intensive und sachliche Diskussion in der 1. und 2. Lesung des Gesetzes. Die Entscheidung des Deutschen Bundestages mit 306 Stimmen von 596 abgegebenen Stimmen für die Zulassung der PID hat mich schwer enttäuscht. Ich trete entschlossen ein für den Schutz auch des menschlichen Lebens von Anfang an, das durch die Verschmelzung von Ei- und Samenzelle entstanden ist.

Dieser Schutz besteht auf zweierlei Arten: Zum einen durch die natürliche Mutter-Kind-Bindung im Mutterleib, zum anderen durch die bestehende staatliche Gesetzgebung. Bei der PID übernimmt jedoch niemand dieses Schutzfunktion für das werdende Leben. Ausgenommen die medizinische Indikation, bin ich stets gegen die anderen Formen der Abtreibung votiert – sowie jetzt auch gegen die Selektion in der Petri-Schale. Mit Blick auf unsere Verantwortung für Menschen mit Behinderungen sehe ich die große Gefahr einer schrittweisen Werteverschiebung. Im Übrigen bestehen für mich gegenüber den heute beschlossenen Gesetzentwurf noch viele offene Fragen. So z. B. die Frage, was geschieht mit den nicht benötigten Embryonen? Ferner, für welche schweren Krankheiten erfolgt eine Begrenzung, für welche nicht? Darüber gibt der Gesetzentwurf keine Auskunft. Dies lässt ferner erkennen, dass jetzt weiterer Regelungsbedarf in Einzelgesetzen entstanden ist. Auch hierüber bestand zum Zeitpunkt der Entscheidung keine Klarheit. Also sozusagen die „Katze im Sack“. Ich werte folglich diese Entscheidung wie einen „Dammbruch“, so lange große Zweifel bestehen, kann man nach meiner Meinung einem solchen Gesetzentwurf beim besten Willen nicht zustimmen. Ferner wird auch die PID, so die Wissenschaft die Behinderung und auch das Leid des Menschen nicht ausschließen können. Für mich gilt, der Gesetzgeber ist nicht Gott!

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