Berlin/Warendorf. Schülerinnen und Schüler der 10. Jahrgangsstufe des Gymnasiums Laurentianum aus Warendorf besuchten im Rahmen einer Projektwoche in Berlin den heimischen Bundestagsabgeordneten Reinhold Sendker (Westkirchen). Bei einer lebhaften Diskussion mit dem Bundestagsabgeordneten bot sich den Schülern die Gelegenheit, aktuelle Fragen der Politik aus erster Hand zu erfahren.
Ein Schwerpunktthema war die Verkehrsinfrastruktur, in deren Bereich Sendker aufgrund seiner Tätigkeit als stellvertretender Vorsitzender des Verkehrsausschusses unzweifelhaft Experte ist. Diesbezüglich wies Sendker darauf hin: „Das Münsterland ist das Maschinenbauzentrum Deutschlands und Garant für Wachstum und Arbeit. Ohne ein gut ausgebautes Straßenverkehrsnetz jedoch werden Firmen und Menschen über kurz oder lang abwandern!“ Auch deshalb habe er sich bei seiner Wahl in den Deutschen Bundestag 2009 bewusst für eine Mitgliedschaft im Verkehrsausschuss entschieden. „Hier kann ich richtig was für meine Heimatregion und seine Bürgerinnen und Bürger bewirken und das ist mir wichtig“. Auf die Frage nach Verbesserungen der Geschwindigkeit der Bahn zwischen Warendorf und Münster betonte Sendker die bisher erreichten positiven Entwicklungen und stellte auch den Bahnhaltepunkt Müssingen heraus. Mit weiteren Schließungen von Bahnübergängen könne man die Bahn merklich beschleunigen und die Stecke zu einer echten Konkurrenz zur Straße etablieren, um damit auch den Straßenverkehr zu entlasten.
Die Schüler interessierten sich nicht nur für die große Politik sondern auch für ganz alltägliche Themen wie den generellen Ablauf eines Arbeitstages in Berlin und Sendkers Freizeitbeschäftigungen. Bereitwillig antwortete der nahbare Politiker, dem der Umgang mit Schülern aufgrund seiner eigenen Tätigkeit als Lehrer merklich leicht fällt, auf sämtliche Fragen. Das Engagement der Schüler und das sichtbare Interesse an seiner Arbeit freute Sendker sichtlich.
Auch die Tatsache, dass die Schüler im Verlauf ihres Berlin-Aufenthaltes zusammen mit dem Projektleiter Frank Reifert an Workshops zu diversen Themen teilnahmen, hinterließen einen nachhaltigen Eindruck. So besuchte man u.a. eine Einrichtung der Franziskaner zur Betreuung Drogenabhängiger, die "Arche" in Hellersdorf, das Kulturzentrum in Kreuzberg, führte Gespräche mit ehemaligen Rechtsradikalen, informierte sich über die Wohn- und Lebensbedingungen in Marzahn und besuchte die Suppenküche in Pankow oder radelte entlang der ehemaligen Grenze zwischen Ost- und Westberlin.
Im Anschluss an das Gespräch konnten die Schülerinnen und Schüler bei bestem Frühlingswetter die Sonnenfinsternis bestaunen, bevor sie dann die Heimreise nach Warendorf antraten. Mit Sicherheit wird ihnen nicht nur dieses naturhistorische Erlebnis in Erinnerung bleiben!