Berlin/Beckum. Auf Einladung des heimischen Bundestagsabgeordneten Reinhold Sendker (Westkirchen) besuchte die Abschlussklasse der Höheren Berufsfachschule für Metalltechnik des Berufskolleg Beckum den Deutschen Bundestag. Nachdem die Gruppe auf der Besuchertribüne des Reichstags die parlamentarische Fragestunde verfolgt hatte, erfuhren die 25 Schülerinnen und Schüler sowie ihre Lehrer Jörg Pokorny und Karl Heinz Rohloff aus erster Hand, womit sich die Berliner Politik aktuell beschäftigt. Insbesondere die momentane Diskussion um die Einführung einer PKW-Maut wurde ausführlich thematisiert.
Ebenso die LKW-Maut und ihre Ausweitung auf die 4-spurigen Bundesstraßen. Ferner stellte der Verkehrspolitiker Sendker die Diskrepanz zwischen dem tatsächlichen Etat für den Verkehrsbereich und der für Instandhaltung von Verkehrsinfrastruktur benötigten Summen dar: „Wir haben 10,8 Mrd., bräuchten aber rund 15 Mrd.! Die Maut ist ein sinnvolles Mittel, dieses Loch zu stopfen“. Generell sieht Sendker die Notwendigkeit einer stärkeren Nutzerfinanzierung. In Anbetracht der „schwarzen Null“ hofft der Westkirchener Abgeordnete, dass in den kommenden Jahren wieder mehr Projekte angeschoben werden können, für die in der Vergangenheit kein Geld in den Kassen war.Für Sendker ein wichtiges Thema, denn: „Eine gute Verkehrsinfrastruktur ist die Basis einer gesunden Volkswirtschaft“, so der stellvertretender Vorsitzender des Verkehrsausschusses. Auf die Nachfrage zu einem geplanten Tempolimit auf Autobahnen zur Vermeidung von tödlichen Unfällen wies der versierte Verkehrspolitiker darauf hin, dass es in diesem Bereich die wenigsten Verkehrstoten gäbe: „Nur 10 Prozent der tödlichen Unfälle passieren auf der Autobahn. 60 Prozent geschehen auf Landstraßen und 30 Prozent innerhalb von Ortschaften.“ In dem Zusammenhang betonte der Politiker auch den positiven Rückgang der Anzahl von Verkehrstoten: „ Noch 1970 verstarben 20.000 Menschen im Straßenverkehr, im Jahr 2014 nur noch 3.600“. Doch Sendker machte auch deutlich, dass jeder Verkehrstote einer zu viel sei. Deshalb sei ihm die Sicherheit der Straßen in Deutschland auch eine besondere Herzensangelegenheit. Neben der Verkehrspolitik wurden auch die Themen Syrien und Griechenland, Lokalpolitik und private Fragen diskutiert. So betonte Sendker auf die Frage zu seinen Vorbildern auch die Wichtigkeit des verstorbenen Politikers Heinrich Windelen für seinen politischen Werdegang. Die junge Gruppe verfolgte interessiert die Ausführungen des Abgeordneten und bedankte sich mit einem donnernden Applaus bei Sendker. Nach einem gemeinsamen Foto ging es dann auf die Kuppel des Reichstags, welche bei schönstem Frühlingswetter einen tollen Blick über die Hauptstadt bot. Abschließend war man sich einig, dass der Besuch des Reichstags, eingebettet in ein Programm aus Kultur, Politik und Vergnügen mit Besuchen in Sachsenhausen, dem Stasi-Museum, einer Vorstellung
der „Blue Man Group“ sowie einer Stadtrundfahrt, einer der Höhepunkte der 5-tägigen Reise darstellte.