Drensteinfurt / Rinkerode. „Familiengeführte Betriebe wie dieser haben die Energiewende in Deutschland vorangebracht“, so der heimische Bundestagsabgeordnete Reinhold Sendker (Westkirchen) bei der Besichtigung der Firma Schlering GmbH. Nachdem die beiden Geschäftsführer Oliver und Hermann Schlering zusammen mit Martin Everding, Geschäftsführer des ITGA (Industrieverband Technische Gebäudeausrüstung) NRW e.V., im Januar 2016 im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Treffpunkt: Energiewende vor Ort“ zu einem Gespräch in Berlin waren, folgte jetzt der Gegenbesuch des Abgeordneten in Rinkerode, um sich an der Basis zu informieren. Ziel der Veranstaltungsreihe, deren Initiator die ITGA ist, ist die Sensibilisierung für branchenspezifische Themen wie die energetische Gebäudesanierung und der Fachkräftemangel.
Seniorchef Hermann Schlering erklärt, dass er den Betrieb 1972 damals mit 8 Mitarbeitern übernommen habe. Heute werde das Unternehmen für Heizung-, Sanitär-, Klima- und Elektrotechnik in 5. Generation familiengeführt und beschäftige 65 Mitarbeiter, davon 10 Auszubildende. Schlering habe kein Problem Auszubildende zu bekommen, aber durch die Einstellung „mein Kind soll studieren“ gehe viel Potential verloren. Martin Everding machte deutlich, dass die Situation für viele Unternehmen in der Branche ganz anders aussehe, dass das Image „einfach nicht sexy“ sei. Reinhold Sendker gibt den Rat, verstärkt in Schulen für den Berufszweig zu werben und zu informieren. Ortsnähe, hohe Qualität und eine „Lebensstellung“ mit guter Bezahlung seien ebenfalls Pluspunkte für die Entscheidung eine Ausbildung im Handwerk zu machen. Mit dem Programm „Azubi-Plus“ ist die Schlering GmbH hier auf einem guten Weg. Zusätzlich zur dualen Ausbildung aus Praxis und Berufsschule, werden innerbetriebliche Schulungen und spezielle Lehrgänge für eine bessere Qualifizierung angeboten.
Auch bei der Umsetzung der Energiewende sei Aufklärung und Information von großer Bedeutung. So sei diese nicht nur über zentrale Windkraftanlagen, sondern auch mit dezentraler Technik effektiv möglich. In Schulen und größeren Gebäudekomplexen wären Blockheizkraftwerke zu empfehlen. Im privaten Bereich bieten Wärmepumpen eine sparsame Alternative. Auch sei die dezentrale Energieversorgung eine Möglichkeit, Verteilungsverluste zu vermeiden, so Oliver Schlering. Innovation habe Priorität. „Das ist ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz“, lobte der Abgeordnete Sendker.