Integration darf nicht so lange dauern wie die B 64n

Reinhold Sendker im Meinungsaustausch mit dem Handwerk

(v.l.) Frank Tischner, Reinhold Sendker und  Erika Wahlbrink
(v.l.) Frank Tischner, Reinhold Sendker und Erika Wahlbrink
Kreis Warendorf. Dank und Glückwünsche gab es für den CDU-Bundesabgeordneten Reinhold Sendker am Anfang des regelmäßig stattfindenden Gedanken- und Informationsaustausches mit der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf (KH) von Kreishandwerksmeisterin Erika Wahlbrink und KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner für die Aufnahme der B 64n wie auch weiterer Straßenbauprojekte in den Bundesverkehrswegeplan. Dass der Abgeordnete aus dem Kreis mit seinem großen Beharrungsvermögen hieran großen Anteil hatte, daran zweifelten die Vertreter des Handwerks nicht und auch nicht daran, dass damit ein wichtiger Schritt zur Realisierung gemacht wurde.

„Das jahrzehntelange Warten der Wirtschaft auf eine bedarfsgerechte verkehrstechnische Lösung könnte damit bald ein Ende haben“, hofft Hauptgeschäftsführer Frank Tischner.
 
Sicherlich nicht ganz so lange wie das Projekt B 64n, aber doch deutlich länger als man zunächst gedacht und geplant hat, wird die erfolgreiche Integration der Flüchtlinge dauern, darin waren sich die Gesprächspartner einig. Die Vertreter der Kreishandwerkerschaft berichteten hier über ihre Erfahrungen bei der beruflichen Orientierung von Flüchtlingen, die eine große Chance auf einen positiven Asylbescheid haben. „Neben der großen Hürde der Sprache und das Erlernen der lateinischen Schrift stellen wir auch zumeist eine Fehleinschätzung der beruflichen Fertigkeiten, so wie sie unsere Betriebe von Fachkräften erwarten, fest“, erklärt Tischner. „Nicht nur das Schulsystem in den Heimatländern der Flüchtlinge ist anders, sondern eben auch die Berufsausbildung. Ein Elektriker in Eritrea wird nicht mit den Voraussetzungen, die in Deutschland bestehen, ohne intensive theoretische und praktische Nachschulung klarkommen.“ 
Auf Nachfrage des Bundestagsabgeordneten bestätigte Kreishandwerksmeisterin Erika Wahlbrink, dass das Interesse seitens der Handwerksunternehmen an der Beschäftigung und Ausbildung von Flüchtlingen – nicht zuletzt wegen des immer mehr bemerkbaren Nachwuchs- und Fachkräftemangels – groß sei, allerdings würden die Betriebe auch vor einem Wust an Vorschriften und Regelungen stehen. Der „Willkommenslotse“ bei der Kreishandwerkerschaft soll hier die kleinen und mittleren Unternehmen in allen praktischen Fragen der betrieblichen Integration von Flüchtlingen durch Hospitation, Praktika, Einstiegsqualifizierung, Ausbildung oder Arbeit beraten.
 
„Flüchtlinge sind nicht die schnelle Antwort auf die Frage nach qualifizierten Fachkräften im Handwerk. Die Politik, die Berufsstandsorganisationen des Handwerks wie auch die Betriebe müssen vielmehr auch weiterhin den Fokus auf den Wert der dualen Berufsausbildung und den Erhalt des großen Befähigungsnachweises, d. h. den Meisterbrief, legen“, fordert Reinhold Sendker mit Blick auf die Ausbildungsleistung der Handwerksunternehmen im Kreis Warendorf. Er teilt die große Sorge der Kreishandwerkerschaft, dass angesichts der steigenden Zahl an Studierenden die duale Berufsausbildung, die international hohe Anerkennung genießt, im eigenen Land zu einem Auslaufmodell zu werden droht. „Wir müssen Schülern und Eltern klar machen, welche Chancen sich im Handwerk bieten“, appelliert Sendker an Lehrer und andere Entscheider auf dem Berufswahlweg. KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner legt den Eltern ans Herz, mehr auf die Talente und Neigungen ihrer Kinder zu schauen. „Viele Wege führen nach Rom – auch eine Lehre im Handwerk, denn mit dem Meistertitel steht man auf einer Stufe mit dem Bachelor.“

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