Berlin/Ennigerloh. Zur großen Freude des Bundestagsabgeordneten Reinhold Sendker (Westkirchen) machte sich jetzt der Heimatverein Ennigerloh mit einer 13-köpfigen Delegation auf den Weg nach Berlin. Unter der Leitung von Rosel Altena verbrachte die Gruppe im Rahmen einer Bildungsreise drei erlebnisreiche Tage in der Hauptstadt. Höhepunkte der Reise waren die Besuche des ZDF-Morgenmagazins, des Fernsehturms und des Bundeskanzleramtes. Den Startschuss jedoch für das vollgespickte Programm bildete ein Treffen mit Sendker im Deutschen Bundestag.
Direkt im Reichstagsgebäude empfing Sendker die Gäste seines Heimatortes und berichtete über seine politische Arbeit vor Ort in Berlin und im Kreis Warendorf. Dabei stellte er eingangs gleich klar, für wen er im Deutschen Bundestag sitzt: „Ich wurde von den Menschen des Kreises Warendorf gewählt – nicht in Berlin!“ Deshalb sei es ihm wichtig, durch den Kontakt zu den Menschen vor Ort, die Sorgen und Nöte aufzunehmen und in seine Arbeit einfließen zu lassen.
Dafür nutze er die sitzungsfreien Wochen ganz intensiv. In der parlamentarischen Sommerpause habe er in verschiedenen Orten des Kreises mobile Bürgersprechstunden veranstaltet. Dabei sei für ihn klar erkennbar gewesen: „Es besteht Redebedarf!“. Die starke Resonanz der Bürgerinnen und Bürger habe ihn gefreut, wenn auch nicht überrascht: „Man darf das Reden nicht dem rechten Rand überlassen“, ging ein mahnender Hinweis von Sendker an seine politischen Kollegen. „Die Bürgerinnen und Bürger müssen mehr mitgenommen werden“. Politisches Handeln müsse erklärt werden, ist Sendker überzeugt und gibt durchaus selbstkritisch zu: „Hier können und müssen wir noch besser werden!“ Deutschland stünde wirtschaftlich außerordentlich gut dar, so der Politiker. Der Kritik der Bevölkerung an der Bundesregierung nach zu urteilen, komme dies bei den Menschen anscheinend aber nicht mehr an. Im weiteren Gesprächsverlauf wurden die angespannten Beziehungen zu Russland und die geplanten Freihandelsabkommen der EU mit den USA (TTIP) und Kanada (CETA) thematisiert. Die Verhandlungsergebnisse werde er kritisch prüfen, versprach Sendker seinen Gästen, einen Abbruch der Gespräche aber, wie von Frankreich gefordert, halte er allerdings für unverantwortlich.