Berlin / Warendorf / Beelen. Seit bereits 30 Jahren trifft sich die Multiple-Sklerose – Kontaktgruppe Warendorf zum regelmäßigen Austausch. Ein ganz besonderes Treffen fand jetzt auf Einladung des heimischen Bundestagabgeordneten Reinhold Sendker (Westkirchen) in Berlin statt: Unter der Leitung von Gerda Zumbusch reiste die neun-köpfige Selbsthilfegruppe in die Bundeshauptstadt und traf sich mit Sendker im Reichstag. Auf eine kurze Einführung in seinen politischen und privaten Werdegang folgte eine angeregte Diskussion über die aktuelle Bundespolitik, das Geschehen in der Welt und die Aussicht auf die anstehende Bundestagswahl 2017.
Für diese werde er sich gerne erneut zur Verfügung stellen, wie er bereits eingangs feststellt. Der Kreis Warendorf stünde wirtschaftlich gut dar, die Standards seien im deutschlandweiten Vergleich hoch und auf das in den vergangenen zwei Legislaturperioden Erreichte sei er sehr stolz. Daher wäre es ihm eine große Freude, diese Arbeit konsequent fortzusetzen und die Bürgerinnen und Bürger des Kreises vier weitere Jahre in Berlin zu vertreten.
Besorgt zeigte Sendker sich hingegen über die zunehmende Entfremdung Russlands. Der Frieden in Europa werde sich nicht auf Dauer fortsetzen, wenn Russland nicht mit am Tisch sitze. Geradezu „kläglich“ sei das Bild, welches Europa derzeit abgebe. Zwar könne die Europäische Union nicht die ganze Welt bei sich aufnehmen. Sendker forderte die Regierungen Europas jedoch eindringlich zur besseren Kooperation auf. Dringend notwendig seien neue Regelungen im Bereich der gemeinsamen Asyl-und Flüchtlingspolitik. In Anbetracht der zunehmenden Terrorismusgefahr müsse zudem die Sicherung der europäischen Außengrenze höchste Priorität haben.
Bei allen Problemen weltweit hatte Sendker jedoch auch positives zu berichten. Deutschland stünde so gut dar wie noch nie seit Gründung der Bundesrepublik. Man könne optimistisch in die Zukunft blicken. Daher sei es für ihn auch unverständlich, welch hohen Zulauf die Rechtspopulisten im Lande verzeichnen. „Einzig mit dem Schüren von Ängsten komme das Land keinen Schritt voran, stellte Sendker abschließend fest und fand damit große Zustimmung unter seinen Gästen.
Im Anschluss an das Gespräch wurde ein gemeinsames Erinnerungsfoto auf dem Dach des Reichstags gemacht, bevor Sendker die Gruppe in ihr drei-tägiges Besuchsprogramm entließ. Dabei standen eine Führung durch das Dokumentationszentrum „Topographie des Terrors“ ein Mittagessen auf dem Berliner Fernsehturm, der Besuch des „Denkmals für die ermordeten Juden Europas“ und eine Stadtrundfahrt auf der Agenda.