Meine sehr verehrten Damen und Herren,
verehrte Gäste,
zum heutigen Festakt „70 Jahre Ahlener Programm“ darf ich Sie herzlich hier in der Aula des Bischöflichen Gymnasiums St. Michael in Ahlen begrüßen. Danken möchte ich vorneweg der Schulleiterin Frau Mechthild Frisch, dafür dass wir uns neuerlich hier an historischer Stätte versammeln dürfen. Musikalisch hat uns die Jazzcombo des Gymnasiums mit dem Musikstück „Prelude aus dem Te deum“ von M.A. Charpentier für Bläser-Ensemble empfangen. Vielen herzlichen Dank! Mein besonderer Willkommensgruß gilt nun dem Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion NRW, unserem CDU-Landesvorsitzenden Armin Laschet! Ich freue mich darüber, dass in Begleitung unseres Landesvorsitzenden auch zahlreiche Kolleginnen und Kollegen aus dem Deutschen Bundestag und dem Landtag NRW hier hergekommen sind.
Ich begrüße den stellvertretenden Bundestagsfraktionsvorsitzenden Ralf Brinkhaus, den CDA-Vorsitzenden NRW, Staatssekretär Dr. Ralf Brauksiepe, Gisela Manderla, Sylvia Jörißen, Thorsten Hoffmann, Karl Schiewerling sowie meinem Vorgänger im Bundestag, den ehemaligen Regierungspräsidenten Münster, Dr. Peter Paziorek. Liebe Kolleginnen und Kollegen, herzlich willkommen! Aus dem Landtag NRW begrüße ich den Landtagsvizepräsident Eckhart Uhlenberg, ferner Werner Joestmeier, Bernhard Tenhumberg, Henning Rehbaum sowie seinen Vorgänger hier aus Ahlen, Berni Recker. Auch der erste Bürger der Stadt Ahlen ist hier, ich heiße willkommen unseren Freund Dr. Alexander Berger! Er wird begleitet von seinen Vorgängern im Amt, Benedikt Ruhmöller sowie dem langjährigen Landtagsabgeordneten und Ehrenbürger der Stadt, Herbert Faust, lieber Benedikt, lieber Herbert, schön, dass Ihr da seid! Genauso freue ich mich über die Anwesenheit des Bundesvorsitzenden der Jungen Union Deutschl. Paul Ziemiak! Mit Axel Linke und Berthold Streffing sind weitere Bürgermeister aus dem Kreisgebiet unter uns und parteitreu wie immer auch unser langjähriger Landrat und ehemaliger Direktor LWL, Dr. Wolfgang Kirsch! Ihnen allen gilt mein ganz herzlicher Willkommensgruß!
Schließlich freue ich mich über die Anwesenheit der Medienvertreter, unserer Heimatzeitungen und von Radio WAF. Vielen Dank für Ihr Interesse, danke auch für eine wirklich bemerkenswerte Vorberichterstattung! Meine Damen und Herren, ausdrücklich entschuldigt ist heute der Sonderstaatssekretär und Bundesvorsitzende der CDA, unser Bezirksvorsitzender Karl–Josef Laumann. Er ist Gastgeber einer Gedenkveranstaltung der CDA mit gleicher Thematik, die heute in Königswinter stattfindet.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, verehrte Gäste,
wir erinnern uns heute der Beschlussfassung des „Ahlener Wirtschafts- und Sozialprogramm“, so der volle Name des Programms, hier an historischer Stätte vor genau 70 Jahren.
Ja, ein Stück "Bonner Republik" ist von hieraus auf den Weg gebracht worden ist. Das jedenfalls war die Einschätzung eines der damaligen Hauptakteure, ich spreche von Konrad Adenauer. Wie wir seit dem späteren Auffinden der Protokolle wissen, hat er ja wohl auch die Vorbereitung des Ahlener Programms dominiert. Die programmatische Erklärung aus Ahlen, war dann weder das Fundament einer freien Marktwirtschaft noch die Hinwendung zum Staatssozialismus.
Historiker bezeichnen die Ahlener Beschlüsse als ein „typisches Produkt der Nachkriegsjahre“. Überall wahrnehmbar die Lasten des Krieges, Not, Elend und die Armut vieler Menschen, vor allem in den Großstädten. In einem der extremsten Winter, die unser Land je erlebt hat, also verbunden mit großer Kälte und Hunger. Aber auch spürbar der starke Wille zum Wiederaufbau.
Und wie ich in den Annalen lesen konnte, wurden den Tagungsteilnehmern hier in Sankt Michael auch keine Canape´s, sondern Rübenkrautsirup serviert. Eine ganz andere Zeit also. Übrigens, ich wurde 1959 eingeschult, auch zu der Zeit war man noch mit dem Rübenkrautbutterbrot unterwegs. Mindestens ebenso gesund wie all das, was uns heute in reicher Auswahl und mit bester Empfehlung angeboten wird.
Auch der politischen Denke, die zu den Ahlener Leitsätzen führte, müssen wir uns 70 Jahre danach weiß Gott nicht sonderlich erklären, etwa mit der Entschuldigung einer „Jugendsünde“. Posthum muss auch weiterhin dem Wort von Franz-Josef Strauß widersprochen werden. Er verglich das Ahlener Programm bekanntlich mit, Zitat: " einer Mumie, die man im Grab verrotten lassen sollte".
Nein, Ahlen war strategisch gesehen Wegweiser. Programmatisch gesehen die Dokumentation der weltanschaulichen Grundströmungen in der sich neu formierenden CDU. Vor allem aber war es die Ausrichtung zur Freiheit in sozialer Verantwortung. Wenn es in der siebenseitigen Erklärung heißt: "…die Mängel der Vergangenheit zu vermeiden und die Möglichkeiten des technischen Fortschritts der schöpferischen Initiative des einzelnen zu überlassen", und wenn an anderer Stelle festgestellt wird, "dass die Wirtschaft den schaffenden Kräften des Menschen und der Gemeinschaft zu dienen hat", so liegen hier wesentliche Wurzeln der Sozialen Marktwirtschaft.
Ordnungspolitisch und faktisch gesehen ist sie unstreitig die erfolgreichste Wirtschaftsordnung aller Zeiten. Und es ist nach wie vor die allerbeste Wahlempfehlung, dass diese Wirtschaftsverfassung wie auch fast alle wesentlichen Sozialgesetze in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland von unionsgeführten Regierungen beschlossen und durchgesetzt worden sind! Es ist folglich eine Frage der politischen Glaubwürdigkeit, sich gerade auch im Zeitalter von Globalisierung, Automation und Digitalisierung unserer sozialen Verpflichtung zu stellen.
Meine Damen und Herren, verehrte Gäste, liebe Parteifreundinnen und Parteifreunden,
deshalb möchte ich meine Einführung mit der Feststellung abschließen, dass das politische Bekenntnis zur Sozialverpflichtung besonders bei uns in Nordrhein-Westfalen große Tradition hat. So auch bei uns im Kreis Warendorf und ganz besonders hier in der Stadt Ahlen, ausgehend von Sankt Michael, wo die Beschlüsse unserer damaligen Zonenpartei für die Union zum Wegweiser geworden sind.
Ich bitte nun, den Bürgermeister der Stadt Ahlen, unsern Freund Dr. Alexander Berger, und unseren Landtagsabgeordneten Henning Rehbaum um ein kurzes Grußwort, danach folgt die Rede unseres Landes- und Landtagsfraktionsvorsitzenden Armin Laschet.
Ihnen, meine Damen und Herren, ich danke sehr für Ihre freundliche Aufmerksamkeit und nochmals: Ihnen allen herzlich willkommen!