Warendorf. Zu dem jährlich stattfindenden Arbeitsgespräch mit dem Praxisnetz Warendorfer Ärzte hatte der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Reinhold Sendker (Westkirchen) die Bundespatientenbeauftragte, die Parlamentarische Staatssekretärin Ingrid Fischbach (Herne) eingeladen. Vom Warendorfer Praxisnetz nahmen dessen Vorsitzender Dr. Hans Joachim Hilleke, Dr. Ursula Gerling-Huesmann und Privatdozent Dr. Florian Sachse im Hotel „Im Engel“ in Warendorf teil.
Im Blickpunkt stand erneut die hausärztliche Versorgung im ländlichen Raum und damit verbunden die Nachwuchsgewinnung. Neben staatlichen Programmen und kommunalen Anreizen habe auch das Warendorfer Praxisnetz gemeinsam mit dem Kreis Warendorf, dem Franziskus-Hospital Ahlen, dem Marienhospital Oelde, dem Josephshospital Warendorf und dem Ärztenetz BEO eine Initiative ins Leben gerufen mit der Zielsetzung Studierende direkt anzusprechen, so Dr. Hans Joachim Hilleke. Er und seine Kollegen wiesen darauf hin, dass Aufklärung über die Arbeit und die Vorzüge in einer eigenen Praxis von hoher Bedeutung sein.
„Durch das Versorgungsstärkungsgesetz haben Verantwortliche vor Ort jetzt mehr Möglichkeiten, stärkere Anreize für eine Niederlassung in unterversorgten oder strukturschwachen Gebieten zu setzen“, ergänzt Reinhold Sendker, der die Initiative des Praxisnetzwerkes ausdrücklich begrüßt. Dazu sei die Einrichtung eines Strukturfonds zur Förderung der Niederlassung erleichtert worden. Das Praxisnetz Warendorf konnte bereits davon profitieren, denn die Kassenärztliche Vereinigung hat dem Praxisnetz in Zusammenarbeit mit dem Kreis und der Stadt Warendorf Mittel bewilligt, mit denen ab Anfang 2018 für die Dauer von vier Jahren ein sogenannter „Kümmerer“ ermöglicht wird. Dieser wird Bedürftige betreuen, indem er Hilfestellung im Alltag anbietet, um den Menschen das Gefühl zu vermitteln, nicht allein zu sein.
Auch die Digitalisierung im Gesundheitswesen wurde von den anwesenden Warendorfer Ärzten zum Thema gemacht. Es gäbe viele unterschiedliche Systeme und bei einer Neuanschaffung herrsche noch Unsicherheit, welches System auf Dauer praktikabel sei. „Es muss ein einheitliches System her, mit dem alle Beteiligten arbeiten können“, stimmte Ingrid Fischbach zu und versprach sich für eine schnelle Umsetzung bei den Verantwortlichen einzusetzen.
Weitere Themen waren sektorenübergreifende Kooperationen und Delegation von Leistungen sowie der Leistungserbringerstatus für anerkannte Praxisnetze. Die Parlamentarische Staatssekretärin bedankte sich für den neuerlichen, offenen Dialog.