Ahlen/Vorhelm. Die deutsche Außenpolitik stehe vor neuen Herausforderungen, so Jürgen Hardt (Wuppertal), der außenpolitische Sprecher der Union, gestern Abend in einer Veranstaltung von CDU und Junger Union im Gasthof Witte in Vorhelm. Auch sieben Monate nach Amtsantritt des US-Präsidenten Trump sei der Weg der US - Regierung in der Außenpolitik nicht klar. In Russland und der Türkei regierten Präsidenten mit scheinbar ungeteilter Macht. Zahlreiche Konflikte sowie der Flüchtlingsstrom vom afrikanischen Kontinent kennzeichneten die aktuelle weltpolitische Lage. Somit stehe die deutsche Außenpolitik vor einigen Großbaustellen.
Die Komplexität dieser außenpolitischen Problemfelder breitete Hardt mit sehr viel Detailwissen vor 30 CDU - und JU - Mitglieder aus. Nach der Begrüßung durch den CDU - Ortsvorsitzenden Vorsitzenden Hubertus Beier zeigte der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Reinhold Sendker (Westkirchen), dass er nicht nur beim Thema Verkehr – er ist stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur – sondern auch in der Außenpolitik unterwegs ist. So plädierte er dafür, in den Ländern Nordafrikas Aufnahmezentren einzurichten, ferner forderte er deutlich mehr "Hilfe zur Selbsthilfe". Jürgen Hardt pflichtete ihm bei, es gelte die Fluchtursachen anzugehen. Leider hätten die Krawalle von Linksautonomen in Hamburg die Ergebnisse des G20 -Gipfels in der öffentlichen Wahrnehmung überlagert. Die Entwicklung Afrikas stehe demnach in den kommenden Jahren im Zentrum der Aufmerksamkeit der wichtigsten Wirtschaftsnationen, führte Jürgen Hardt weiter aus. „Die Zeit des außenpolitischen Zurücklehnens ist wohl vorbei“, beendete der außenpolitische Experte seine Ausführungen. Deutschland sei bereit, mehr Verantwortung in der Welt zu übernehmen, aber wolle dies „aus der Mitte“ heraus tun – also in Augenhöhe mit den anderen Nationen. In der anschließenden lebhaften Diskussion ging Hardt auch noch auf die Justizreform in Polen ein, zeigte sich aber überzeugt, dass die polnische Gesellschaft stark genug sei, einen Wandel aus sich selbst zu bewirken.