Liesborn. „Das ist ja fast eine Betriebsversammlung“, freute sich der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Reinhold Sendker (Westkirchen) bei seinem Besuch der Bauunternehmung Heinrich Freitag GmbH in Liesborn. Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums hatte Sendker zusammen mit Rudolf Luster-Hageney, Hannelie Böcker-Riese, Klaus Grothues und weiteren Parteifreunden das Familienunternehmen besucht. Die Hälfte der Belegschaft sei noch geblieben, um die Gelegenheit zu nutzen, mit dem Bundespolitiker ins Gespräch zu kommen, so der Ortsunionsvorsitzende Klaus Grothues.
Juniorchef Christian Freitag gab den Besuchern zunächst einen Überblick über die Geschichte und Entwicklung des Unternehmens. Ur-Urgroßvater und Namensgeber Heinrich Freitag gründete 1892 den Betrieb an der Herzfelder Straße, wo heute 25 qualifizierte Mitarbeiter beschäftigt werden. Sendker, stellvertretender Vorsitzender im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur, beglückwünschte Familie Freitag zu dieser Erfolgsgeschichte und erklärte, dass eine so lange Tradition nicht selbstverständlich sei. Darum sei es wichtig, dass die Politik Rahmenbedingungen schaffe, um mittelständische Unternehmen zu stärken und wettbewerbsfähig zu halten. Zwei Faktoren seien hier eine gute Infrastruktur mit ausgebauten Verkehrswegen und ein flächendeckendes leistungsfähiges Breitbandnetz. Das sorge für eine stabile Wirtschaft und sichere und schaffe Arbeitsplätze. In der anschließenden Diskussion wurden weitere Themen, wie die Rentenpolitik, Fragen zur Krankenversicherung und die hausärztliche Versorgung in ländlichen Gebieten diskutiert. Aber auch der Fachkräftemangel wurde thematisiert. Es werde immer schwieriger, qualifizierte Auszubildende zu bekommen, so Thomas Freitag. Als Grund führte er mangelndes Interesse an Handwerksberufen und fehlende Qualifikationen an. Aber auch weite Wege zu den überbetrieblichen Ausbildungsstätten seien ein Hinderungsgrund. Ein weiterer Punkt sei, dass immer mehr Jugendliche in ein Studium drängten. „Man muss die duale Ausbildung wieder attraktiver machen und mehr Aufklärung über die Möglichkeiten der weiteren Qualifizierung betreiben“, so Reinhold Sendker. Es müssten mehr Bildungsabschlüsse ohne Abitur gefördert werden, denn nicht jeder könne studieren. Abschließend wurde noch über den Themenbereich „Bauen im Außenbereich“ diskutiert.