Kita-Finanzierung und Agrarpolitik sind Themen

Kirchen- und CDU-Vertreter im Kreis Warendorf im Austausch

Vertreter des Warendorfer CDU-Kreisverbands um den Bundestagsabgeordneten Reinhold Sendker mit Weihbischof Dr. Stefan Zekorn und den Dechanten im Kreis Warendorf trafen sich zu ihrem regelmäßigen Austausch
Vertreter des Warendorfer CDU-Kreisverbands um den Bundestagsabgeordneten Reinhold Sendker mit Weihbischof Dr. Stefan Zekorn und den Dechanten im Kreis Warendorf trafen sich zu ihrem regelmäßigen Austausch
Kreis Warendorf. Am Abend vor dem Abschluss der Koalitionsverhandlungen waren Vertreter des Warendorfer CDU-Kreisverbands um den Bundestagsabgeordneten Reinhold Sendker mit Weihbischof Dr. Stefan Zekorn und den Dechanten im Kreis Warendorf zu ihrem regelmäßigen Austausch zusammengekommen. Im Hotel „Waldmutter“ in Sen-denhorst stand neben den aktuellen Themen der Bundes- und Landespolitik vor allem die Kita-Finanzierung in Nordrhein-Westfalen auf der Tagesordnung.Erfreut zeigten sich der Weihbischof und die Dechanten Peter Lenfers sowie Michael Mom-bauer über die geplanten Milliardeninvestitionen in den Bildungsbereich, vor allem in den Sek-tor der Kinderbetreuung. Alle Bemühungen aber, brachte es Landtagsabgeordneter Henning Rehbaum auf den Punkt, konzentrierten sich auf die Frage, wie das neue Kinderbildungsge-setz (Kibiz) aussehen werde. Einig waren sich die Vertreter von Kirche und Politik darin, dass dabei Gründlichkeit vor Schnelligkeit gelten müsse. Zekorn sprach sich dafür aus, das Geld vorrangig in mehr Personal, bessere Bezahlung und die Steigerung der Qualität der Betreuung zu investieren. Lenfers verdeutlichte die derzeit angespannte Situation in vielen Kitas: „Erzie-herinnen kommen zum Teil krank zur Arbeit, weil sie sich der personellen Situation bewusst sind. Das kann so nicht weitergehen.“ Reinhold Sendker hatte zuvor einen Einblick in die Koalitionsverhandlungen gegeben und über bereits getroffene Vereinbarungen informiert, darunter auch der Agrarbereich. Zekorn forderte in diesem Zusammenhang veränderte Formen von Wertschöpfungen: „Immer größere Betriebe, immer umfangreichere Tierhaltung – das kann nicht die Richtung für eine zukünftige Politik sein.“ Vor allem landwirtschaftliche Familienbetriebe müssten unterstützt werden. Eine Chance sieht der Weihbischof in dem geplanten Tierschutzlabel. Verbraucher sollen damit erkennen können, welche Hersteller tierischer Lebensmittel über die gesetzlichen Vorgaben der Haltung hinausgehen. Der stellvertretende CDU Kreisvorsitzende Stephan Schulze West-hoff stimmte ihm zu: „Die Erwartungen sind deutlich gestiegen, wenn es um Tierhaltung geht.“ Er warnte aber vor einer überzogenen Symbolpolitik zu Lasten landwirtschaftlicher Betriebe. Ferner gehöre auch die Agrarproduktion in den anderen EU Ländern gleichen Maß-stäben unterworfen.

Einig waren sich die Vertreter auch in der aktuellen Debatte um das Werbeverbot für Abtrei-bungen. Das Gesetz, das Ärzten das Anbieten von Schwangerschaftsabbrüchen aus einem finanziellen Vorteil heraus verbietet, soll auf Wunsch mehrerer Parteien aufgehoben werden. „Die bestehenden Regelungen stellen den Schutz des ungeborenen Kindes in den Mittel-punkt“, erklärte Sendker und rief dazu auf, sich für den Erhalt dieses Gesetzes einzusetzen. Weihbischof Zekorn informierte die Politiker an diesem Abend auch über den Struktur- und Einsatzplan des Bistums, der vor sieben Jahren entwickelt worden ist und bis zum Jahr 2020 künftige pastorale Räume sowie den Einsatz von hauptamtlichen Seelsorgern festlegt. „Der Plan für das Kreisdekanat Warendorf ist bereits komplett umgesetzt, es wird keine Verände-rungen in dieser Hinsicht mehr geben“, versicherte er. Auch personell seien große Teile des Plans bereits umgesetzt. Der Weihbischof schloss mit einem Dank an die Vertreter der CDU mit Blick auf die Flücht-lingssituation: „Der Einsatz für Flüchtlinge seit dem Jahr 2015 hat weltweit Bewunderung ausgelöst“, wusste er zu berichten. Sendker griff die Thematik auf: „Es geht darum, den ge-sellschaftlichen Zusammenhalt zu wahren, dafür müssen wir uns gemeinsam einsetzen.“

 

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