Kreis Warendorf / Coesfeld. „Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung bietet den kommunalen Jobcentern neue Spielräume und Gestaltungsmöglichkeiten“ – zu diesem Ergebnis kam nun eine besondere „Münsterland-Runde“, zu der der Sprecher der Münsterländer CDU- Bundestagsabgeordneten Reinhold Sendker (Westkirchen) Vertreter der Optionskommunen eingeladen hatte. Für den Kreis Warendorf nahmen auch Brigitte Klausmeier und Dr. Ansgar Seidel an der Gesprächsrunde teil, die dieses Mal in Coesfeld stattfand. Ebenfalls anwesend waren die Bundestagsabgeordneten Sibylle Benning (Münster) und Marc Henrichmann (Harvixbeck).
Im Blickpunkt stand dabei die Integration von Langzeitarbeitslosen. Hierbei wurde ausdrücklich der Wille der Bundesregierung begrüßt, die Qualifizierung, Vermittlung und Reintegration von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt mit einem ganzheitlichen Ansatz voranzutreiben. Ein positives Ziel sei es dabei, bei der Betreuung der Langzeitarbeitslosen die ganze Familie in den Blick zu nehmen. „Denn genau hier liegt auch die Stärke der kommunalen Jobcenter“, betonte Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr. Diese zeichneten sich durch eine sozialpolitische Perspektive aus, die einen individuellen, persönlichen Blick auf die Arbeitsmarktintegration jedes einzelnen Leistungsbeziehers erlaube. „Die Jobcenter sind dabei lokal sehr gut vernetzt“, lobte Reinhold Sendker die Zusammenarbeit der Vertreter der Jobcenter aus dem Münsterland. Dies mache die Region stark und man wolle deshalb auch an dieser Zusammenarbeit festhalten. Gerade das bewährte Zusammenspiel mit anderen kommunalen Aufgaben – wie der Jugendhilfe, der Bildungspolitik, der Arbeit in der Ausländerbehörde, der Integration von Flüchtlingen oder der Wirtschaftsförderung – trage zum nachhaltigen Erfolg der Jobcenter bei, hielt die Runde fest. Die sehr erfreulichen Arbeitsmarktdaten im Münsterland belegten, dass es seinerzeit richtig war, im Wege der Option die Umsetzung des SGB II in die kommunale Zuständigkeit zu nehmen.
Neben dem Anspruch, Langzeitarbeitslose auf den „Ersten Arbeitsmarkt“ zu bringen, bleibe auch die Integration von Flüchtlingen durch Arbeit ein wichtiges Ziel. Allerdings gehe es bei diesem Ziel nicht darum, Flüchtlingen schnellstmöglich eine Arbeit zu vermitteln, sondern vielmehr darum, dass sie eine ausreichende schulische und berufliche Ausbildung erhielten. Die „Münsterland-Runde“ betonte hierbei auch die besondere Bedeutung der Berufskollegs mit ihren Flüchtlingsklassen, ohne die eine „Integration durch Arbeit“ kaum zu schaffen wäre.