Oelde. Mit dem Thema „Künstliche Intelligenz (KI) und Robotik“ hat die Konrad-Adenauer-Stiftung ein zentrales Thema unserer Zeit ins Visier genommen. Unter Mitwirkung des heimischen CDU-Bundestagsabgeordneten Reinhold Sendker (Westkirchen) finden die Oelder Gespräche seit Jahren regelmäßig statt. Die rund 60 Teilnehmenden waren der Einladung gefolgt um über Chancen und Gefahren der KI mit den Referenten Reinhold Sendker MdB, Dr. Christian Rusche (Economist für Industrieökonomik beim Institut der Deutschen Wirtschaft Köln), Heinrich Wullhorst (Journalist und Buchautor) und Moderator Michael Scheppe (Handelsblatt), zu diskutieren.
Nach der Begrüßung durch Dr. Andreas Schulze, Leiter des Regionalbüros Westfalen bei der Konrad-Adenauer-Stiftung, nahm Reinhold Sendker in seiner Einführung Stellung zur Entwicklung Künstlicher Intelligenz von den Anfängen in den 1950er Jahren bis heute. So sei die Entwicklung des ersten Schachcomputers ein wichtiger Meilenstein für die KI gewesen. Aber, so der Bundestagsabgeordnete, die KI biete nicht nur große Chancen, sondern schüre auch große Ängste. Hier sei die Politik gefordert, entsprechende Voraussetzungen zu schaffen, um ethische Grundregeln zu wahren. Hilfreich sei hierbei die Orientierung an unserem christlichen Menschenbild.
Auch für Heinrich Wullhorst standen ethische Werte im Umgang mit KI im Vordergrund. Wullhorst stellte die Frage: „Können wir menschlich bleiben oder nicht?“ – „Ja, wir können es, wenn wir es denn wollen, und die Soziallehre kann uns dabei ein wichtiger Wegbegleiter sein“, so sein Fazit. Der Journalist stellte hierfür die Säulen der Soziallehre Personalität, Subsidiarität, Solidarität und Nachhaltigkeit in den Fokus. Die Goldene Regel sei, „Was Du nicht willst, das man Dir tut, das füg‘ auch keinem andern zu!“
Dr. Christian Rusche hingegen beleuchtete das Thema vom wissenschaftlichen Standpunkt aus. Was ist KI und wie ist die Auswirkung auf die Arbeitswelt? Die Digitalisierung sei ein Megatrend, entwickele sich aber in den einzelnen Bereichen unterschiedlich schnell. Die Erwartungen an die Arbeitnehmer würden sich verändern und Arbeitsplätze wegfallen. Aber durch die Veränderungen würden auch neue Berufe und Arbeitsplätze entstehen. Er warnte allerdings auch vor unerwünschten Folgen, wie dem Scoring-System in China. Grundlage müsse die gesellschaftliche Diskussion sein, wo und wie KI eingesetzt werden soll.
Zu Beginn der anschließenden Diskussionsrunde stellte zunächst Moderator Michael Scheppe die Frage: „Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz und was nutzt das alles, wenn dadurch eine hohe Arbeitslosigkeit entsteht? Bei den Gästen standen Fragen zur digitalen Ausstattung der Schulen, autonomes Fahren und die weitere Entwicklung in der Industrie im Fokus. „Angst ist kein guter Ratgeber“, so Reinhold Sendker. „Wir müssen Tragende Säulen der Soziallehre und das Christliche Menschenbild bewahren und leben um möglichen Gefahren entgegen zu wirken!“
Abschließend erklärte Dr. Andreas Schulze, dies sei ein spannender Abend gewesen und man habe gute Impulse für die weitere Diskussion gesetzt.