Zum 100. Geburtstag von Heinrich Windelen

Gedenken

Foto: Joe Rieder
Foto: Joe Rieder
Anlässlich seines 100. Geburtstags hat die Stadt Warendorf heute dem CDU-Politiker Heinrich Windelen gedacht. In meiner Gedenkrede habe ich an einen großen und von mir sehr verehrten Mann erinnert. Seine Partei, die Christlich-Demokratische Union, hat ihn seinerzeit für sein politisches Engagement zum Ehrenvorsitzenden des CDU – Landesverbandes Nordrhein-Westfalen und zum Ehrenvorsitzenden des CDU – Kreisverbandes Warendorf – Beckum gewählt. Zudem hat er Zeit seines Lebens zahlreiche hohe staatliche Auszeichnungen erhalten, die auf seine herausragende Politikerkarriere hinweisen. Nach der Übersiedlung seiner Familie aus der schlesischen Heimat nach Warendorf war er 1946 mit der besonderen Motivation angetreten, die Situation seiner vertriebenen Landsleute zu verbessern und die bundesdeutsche Nachkriegsordnung mitzugestalten. 

Exakt das hat er auch umgesetzt, nicht mit der Aura eines Volkstribuns, aber mit enormen Fleiß, mit höchster Zuverlässigkeit, mit großem Kenntnisreichtum, mit viel Solidarität und mit Leidenschaft. Heinrich Windelen hat nie gezögert, Unpopuläres auszusprechen, manches Mal zu widersprechen, wenn es für ihn wichtig war, sich  politisch zu positionieren. Das war so bei seiner vehementen Kritik im Verwaltungsrat des Westdeutschen Rundfunks an der Ausrichtung dieser öffentlichen Rundfunkanstalt. Er beklagte seinerzeit eine „starke Linkslastigkeit bis an die Grenze der Verfassungsmäßigkeit“ des Senders und forderte immer wieder eine größere Pluralität. Ebenso bei seinem Votum zu den Ostverträgen, bei denen er seine Unionsfraktion zu einer differenzierteren Stellungnahme aufgefordert hatte. In der Zeit von 1983 bis 1987 war er Bundesminister für innerdeutsche Beziehungen. Ein Minister, der sein Ministerium führte und nicht geführt wurde. Helmut Kohl schätzte Windelens hohe Verlässlichkeit und nannte ihn einen „treuen Freund“, einmal sogar bezeichnete er ihn als „Wellenbrecher“ in einem schnell umschlagenen Zeitgeist. Sein Erbe und das der Gründergeneration unseres Staates müssen wir verteidigen. Vor allem gegen Populisten, die im Parlament psychisch und außerhalb physisch erkennbar deutlich gegen unsere Parteien-Demokratie opponieren. Heinrich Windelen war ein Mann mit klarer Linie und klarer Kante! Nicht nur in Bonn, sondern auch im Wahlkreis. Heinrich Windelen hat im Parlament und für Warendorf, für den Kreis Warendorf und für die Region enorm viel erreicht! Angefangen von seinem Einsatz für die Ansiedlung der Bundeswehrsportschule in Warendorf an der Seite von Georg Leber, dem damaligen Verteidigungsminister, bis hin zur schwierigen Operation der kommunalen Neuordnung und Fusion der beiden Landkreise Warendorf und Beckum. Sein unermüdliches Engagement für unsere Heimat ist eine einzige Erfolgsgeschichte. Wie kein zweiter hat er noch in den Nachkriegsjahren und in den dann folgenden Jahrzehnten unsere Region mitgestaltet. Dafür sind wir ihm zu Dank verpflichtet.

 

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