Eine verkehrspolitische Diskussion mit dem heimischen CDU-Bundestagsabgeordneten Reinhold Sendker stand diesmal im Mittelpunkt des sehr gut besuchten CDU-Stammtisches im Haus Zelic in Oelde. Anhand der Schätzung, dass der PKW-Verkehr bis 2025 um 25% und der LKW-Verkehr sogar um 70% zunehmen sollen, machte der in Westkirchen lebende Vollblutpolitiker deutlich, warum die Instandhaltung und weitere Ausbau der Verkehrsinfrastruktur so wichtig sind. Er merkte an, dass „wir im Bereich Verkehrsinvestitionen aber leider klassisch unterfinanziert wären".
Sehr interessant wurde es für die Zuhörer, als Sendker anhand von konkreten Beispielen, wie dem Ausbau der A33, Details zum häufig sehr langwierigen Ablauf von Planverfahren für Verkehrsinvestitionsprojekte erläuterte. In diesem Zusammenhang merkte er an, dass „man die betroffenen Bürger für eine entsprechende Akzeptanz früh genug mitnehmen müsse, um später Probleme beim Fortlauf eines Bauvorhabens zu verhindern.“ Generell forderte der CDU-Bundestagsabgeordnete eine deutliche Beschleunigung der Planprozesse.
Heinz Junkerkalefeld, Vorsitzender des Planungsausschusses, nutzte die Anwesenheit von Reinhold Sendker, um lokale verkehrspolitische Belange anzusprechen. Insbesondere die zukünftige Situation am Robert-Schumann-Ring bereitet ihm Sorgen. Bekanntlich will die Firma GEA Westfalia Separator ihren Standort Oelde erfreulicherweise (die „Glocke“ berichtete) erheblich ausbauen, wodurch eine weitere Zunahme des An- und Ablieferverkehrs zu erwarten sei. Um den Schwerlastverkehr aus der Innenstadt herauszuhalten – LKW benutzen häufig den Nordring und die Warendorfer Straße Richtung Innenstadt, um zur A2 zu gelangen – wäre es notwendig, den Robert-Schumann-Ring zur Ennigerloher Strasse hin zu erweitern. Dann könnte der Schwerlastverkehr über den Ahmenhorster Kreisel auf die Autobahn geleitet werden, was zu einer deutlich Entspannung der Verkehrslage in der Innenstadt führen würde. Sendker meinte, dass eine solche Erweiterung wenig Aussicht auf Erfolg hätte, weil insbesondere durch das FFH-Gebiet (Europäisches Naturschutzgebiet) nördlich der Eisenbahnlinie ein solches Bauvorhaben nur schwer umzusetzen sei.
Im Hinblick auf die L 792 berichtete Reinhold Sendker, dass die Planungsarbeiten für die Tieferlegung der Straße bei der Bahnbrücke kurz vor Oelde abgeschlossen seien. Im Moment wird noch ein Bauwerksentwurf für das etwa 1,1 Mio. Euro teure Bauvorhaben erstellt. Eine neue Brücke mit breiterer Straßenführung als Alternative zur Tieferlegung sei nicht realistisch, so Sendker, da die zu niedrige Verkehrsfrequenz auf der L 792 ein solches Projekt „sowohl heute als auch in Zukunft unmöglich machen würde“, auch wenn über die geplante Ennigerloher Ost-Umgehung mehr Verkehr nach Oelde käme. Eine direkte Verbindung zum Kreisel Ahmenhorst über eine Querspange hält der CDU-Bundestagsabgeordnete aber durchaus für sinnvoll und vorstellbar. Damit könnte der aus Richtung Ennigerloh kommende Schwerlastverkehr direkt in Richtung Autobahn A2 gelotst und so weitestgehend aus der Innenstadt herausgehalten werden.
Eine Entlastung des Verkehrs in der Innenstadt könnte auch über eine vorstellbare Nord-Ost-Umgehung ermöglicht werden. Hier warb Junkerkalefeld für eine Querspange von der Ostenfelder auf die Letter Strasse. Diese hätte zum Ziel, den aus Richtung Ostenfelde kommenden Verkehr über den Landhagen und die K13 zur Autobahnauffahrt Oelde-Ost weiterzuleiten. In diesem Zusammenhang kamen auch die Erfolgsgeschichte und die positiven Zukunftsaussichten des Gewerbegebietes
AUREA, über das sich Reinhold Sendker ebenfalls sehr lobend äußerte, zur Sprache.