Ahlen. Was wünscht sich die Stadt Ahlen von der Bundespolitik? Die Antwort der neuen Kämmerin kam so spontan wie unverblümt: „Viele Förderprogramme, die auch eine Rathaussanierung ermöglichen“, wünscht sich Karin Rodeheger vom heimischen Bundestagsabgeordneten Reinhold Sendker.
„Diese gründlichen Gespräche sind für die Abstimmung und Zusammenarbeit absolut notwendig“, dankte der Bürgermeister dem Abgeordneten für dessen Unterstützung der Stadt Ahlen auf Bundesebene. Sendkers Einsatz für den Erhalt der Westfalenkaserne sei „großartig“ gewesen. Der unmittelbare Zugang zu entscheidenden Stellen im Bundesverteidigungsministerium habe die Entscheidung für Ahlen erheblich beeinflusst. Diese habe, so ergänzte Sendker, „spitz auf Knopf“ gestanden.
Entgegen den ursprünglichen Plänen der Regierungskoalition verhinderte der MdB auch eine „Rosinenpickerei“ von Privatfirmen beim Kreislaufwirtschaftsgesetz. So können Kommunen weiterhin die Verantwortung für lukrative Wertstoffabfälle übernehmen. „Die Pläne sahen vor, dass die Städte und Gemeinden auf dem unrentablen Restmüll sitzen bleiben“, erinnerte der Bürgermeister. Das hätte erhebliche Gebührensteigerungen für die Bürger zur Folge gehabt.
„Ich werde mich dafür einsetzen, das Verfahren zum Bildungs- und Teilhabegesetz zu vereinfachen“, sagte Sendker zu, einer großen Bitte des Bürgermeisters nachzukommen. Beide stimmen darin überein, dass noch zu viele Berechtigte wegen der hohen Hürden auf ihre Ansprüche verzichten. Andere Hilfen kommen jedoch vorbildlich dort an, wo sie benötigt werden. 400 Millionen Euro stellt der Bund für die Sprachförderung zur Verfügung. „Die nutzen wir auch aktiv“, versicherte Benedikt Ruhmöller, wovon sich der Abgeordnete erst kürzlich selbst ein eigenes Bild im städtischen Kindergarten Wetterweg machen konnte.
Sendker versprach, sich weiterhin „hemdsärmelig“ für die kommunalen Interessen im Bundestag einzusetzen. Zu wenige Abgeordnete haben dort nach seiner Meinung einen kommunalpolitischen Hintergrund. Für ihn selbst gilt dieses freilich kaum. Dreißig Jahre gehörte der Westkirchener dem Rat der Stadt Ennigerloh an, davon neunzehn als Vorsitzender der CDU-Fraktion. So bewertet er die Entscheidung der Gemeindefinanzkommission als großen Erfolg, dass künftig bei allen wichtigen Gesetzen die kommunalen Spitzenverbände gehört werden müssen.