Warendorf. – In einem Gespräch, das Bürgermeister Jochen Walter auf Ein-ladung der Landtagsabgeordneten Bernhard Recker, Reinhold Sendker und Dr. Stefan Romberg mit Staatssekretär Günter Wienands am Dienstag im Düsseldorfer Landtag geführt hat, sicherte der Staatssekretär die Lehrerversorgung an der Hauptschule Freckenhorst für die Schuljahre 2008/09 und 2009/10 zu.
Neben dem Staatssekretär und den Landtagsabgeordneten nahmen auch Frau Dr. Beate Seitzer als Vorsitzende des Kultur- und Schulausschusses, Vertreter aller fünf Ratsfraktionen sowie für die Verwaltung Dr. Martin Thormann und Udo Gohl teil.
Bürgermeister Walter berichtete von der aktuellen Warendorfer Schuldiskussion mit dem Schwerpunkt der Hauptschulentwicklung im Stadtteil Freckenhorst. „Aus Sicht des Schulträgers muss hier eine zukunftsfähige und nachhaltige Lösung gefunden werden“, betonte er. „Daher sind wir in Warendorf für dieses Gespräch ausgesprochen dankbar.“
Staatssekretär Wienands machte deutlich, dass es das Ziel der Landesregierung sei, Hauptschulen in Gemeinden mit nur einer Hauptschule als eigenständigen Standort auch einzügig weiterzuführen. Durch die Bildung von Überhangstellen auf Landesebene werde dabei sichergestellt, dass für die Unterrichtsversorgung genügend Lehrerinnen und Lehrer zur Verfügung stehen .
Er erklärte aber auch, dass auf Grundlage des aktuellen NRW-Schulgesetzes, diese Ausnahmemöglichkeit für Warendorf nicht greife, da die Entfernung zu einer anderen Hauptschule bei Schließung des Standortes Freckenhorst für die Schülerinnen und Schüler als zumutbar angesehen werden müsse. Daher könne die Hauptschule Freckenhorst nicht dauerhaft als eigenständige Schule einzügig weiter geführt werden.
Es bestehe aber die Möglichkeit, für die Schuljahre 2008/2009 und 2009/2010 nur eine Eingangsklasse zu bilden, in der Erwartung, dass spätestens zum Schuljahr 2010/2011 die Hauptschule Freckenhorst wieder zu einer Zweizügigkeit zurückfinden werde. „Für diese zwei Schuljahre wird die Lehrerversorgung im Unterricht sichergestellt werden können“, sicherte Staatssekretär Wienands zu. Sollte die Zweizügigkeit nicht erreicht werden, sei nach den Vorstellungen der Landesregierung die Schule gegebenenfalls als einzügiger Teilstandort im Verbund mit einer anderen Hauptschule weiter zu füh-ren.
Außerdem ging Staatssekretär Wienands kurz auf die Möglichkeit der Errichtung einer Gesamtschule – Sekundarstufe I – am Standort Freckenhorst ein. Diese Option wurde seitens des Staatssekretärs unter den gegebenen Umständen als nicht realisierbar eingeschätzt.
Bürgermeister Walter bedankte sich im Namen der Warendorfer Delegation für das konstruktive Gespräch und das Entgegenkommen der Landesregierung. „Jetzt wird in den Fraktionen und in der Verwaltung zu beraten sein, inwieweit das Angebot der Landesregierung umgesetzt werden kann und dies zu einer nachhaltigen Stabilisierung der Hauptschulsituation in Warendorf beiträgt“, so der Bürgermeister. Der Kultur- und Schulausschuss wird sich am 6. November 2007 mit dem Thema befassen.