Freckenhorst. Zum Thema "Deutschland - deine Werte - deine Normen, was hat Bestand, was muss sich ändern!" referierte der Bundestagsabgeordnete Reinhold Sendker (Westkirchen) vor gut 100 Teilnehmern der KLB/WLV Seniorengemeinschaft aus dem Kreis Warendorf in der Katholischen Landvolkhochschule (LVHS) "Schorlemer Alst" in Freckenhorst. Vor dem Hintergrund seiner politischen Grundpositionen, den christlichen Grundwerten und einem klaren "Bekenntnis zur Sozialen Marktwirtschaft", ging Sendker auf ausgewählte Beispiele ein, die in der gegenwärtigen politischen Diskussion die klaren Unterschiede der politischen Parteien sichtbar werden ließen.
„Wenn Sie fragen, was Bestand hat“, so der Abgeordnete Sendker, „hat die Familie und Familienförderung für die Union und für mich den absoluten Vorrang. Ehe ist für mich weiterhin die Keimzelle der Familie und die Familie ist die Keimzelle der Gesellschaft." Die Frage nach der Verantwortung für die Schöpfung verbindet Sendker mit der Energiewende. Ein Systemwechsel sei richtig und angesichts des hohen Risikos in Nutzung und Endlagerungsfrage der Atomenergie unausweichlich. In seiner Grundposition zur Frage einer gerechten Entlohnung forderte Sendker die Tarifparteien und Gewerkschaften dazu auf, ihre ureigensten Hausaufgaben selbst zu bestreiten und nicht dem Staat nachher vorzuwerfen, er habe sich in dem Bestand der Tarifautonomie mit zentralem Dirigismus eingemischt. Unumgänglich sei jedoch die Herstellung von mehr Lohngerechtigkeit, gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort, wozu der Abgeordnete auch die Gleichstellung von Mann und Frau, sowie die Bekämpfung des Missbrauchs von Werksverträgen durch die Stärkung der Betriebsräte mit einem Anhörungsrecht forderte. Für notwendig hält er auch die Weiterentwicklung der Angebote altersgerechter Begleitung in der Pflege und den zukünftigen Betreuungsbedarf für Menschen, die unter Demenz leiden. In der anschließenden Diskussion ging es auch um Fragen der zukünftigen Agrar-, Umwelt- und Europapolitik. Die derzeitigen Koalitionsverhandlungen erforderten auch von ihm als Abgeordneter hier und da eine gewisse Kompromissbereitschaft, die ihm nicht immer leicht falle. Seine Grundauffassung sei, dass sich "Staatsinteressen vor Parteiinteressen" zu stellen haben. Er hege die Hoffnung auf eine aufrichtige Grundhaltung aller Beteiligten, die dann auch mit einer Großen Koalition zu einer Arbeitsform führen kann, in der Politik im Interesse des gesamten Volkes und im Interesse unseres Landes erfolgreich sein kann.