Drensteinfurt. "Welche Normen und Werte haben noch Bestand in unserer Gesellschaft - was muss sich ändern?", zu diesem Thema referierte der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Reinhold Sendker (Westkirchen) im "Alten Pfarrhaus" vor den Mitgliedern der Drensteinfurter KAB. "Nicht alle Werte und Normen unterliegen den Veränderungen der Gesellschaft: Es gibt zeitlose Werte und Normen, die dauerhaft Bestand haben", hob Sendker zu Beginn seiner Ausführungen hervor. "Ehe und Familie sind die Keimzelle unserer Gesellschaft“, sie zu fördern und die dafür notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, sei grundgesetzlicher Auftrag. Daher sei aus Sicht der CDU die Beibehaltung des Ehegattensplittings dauerhaft unverzichtbar.
Dies gelte auch für gesetzliche Maßnahmen wie das "Elterngeld plus" sowie das Rückkehrrecht von Müttern nach der Kindererziehung. Ob in der laufenden Wahlperiode eine Anhebung des Kindergeldes erfolge, ließ Sendker offen, befürwortete dies aber nachdrücklich. Klar Stellung bezog er zur aktuellen Diskussion über die organisierte und gewerbliche Sterbehilfe. Derzeit erlebe man eine Heroisierung des „süßen Todes“. Beim Blick in die Niederlande und die Diskussion in Belgien habe er Sorge, wie die Abstimmung im Deutschen Bundestag zu diesem Thema ausgehe. In seinen weiteren Ausführungen ging Sendker mit Blick auf die Erhaltung der Schöpfung auf die Energiewende ein, die eine der größten Herausforderungen unserer Gesellschaft darstelle. Er machte deutlich, dass bei der Atomenergie die Risiken blieben und das neue Denken der bessere und verantwortbarere Weg sei. Aus aktuellem Anlass nahm Sendker auch zu Medienspekulationen zum Thema Fracking Stellung, wonach einzelne Politiker von SPD, CDU und FDP sich für eine Pilotanlage zur Schiefergasförderung aussprachen. "Es bleibt dabei: Sauberes Grundwasser ist für uns von allerhöchster Bedeutung. Solange Risiken für Mensch und Umwelt bestehen, werde ich der Einführung von Fracking nicht zustimmen,“ so Sendker. Dies entspreche auch der bereits veröffentlichten Haltung der CDU-Landtagsfraktion und der Landes-CDU, bekräftigte er seinen Standpunkt. Auch seine Münsterlandkollegen aus der Bundestagsfraktion sähen das ganz genauso, machte der Abgeordnete die einheitliche und abgestimmte Haltung der Münsterland-CDU deutlich. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen stellte er die wesentlichen Bestandteile des Koalitionsvertrages ausführlich dar. Besonders hob er dabei die Verbesserungen bei der "Mütterrente" sowie die geplante Entlastung der Kommunen hervor, die deren Handlungsspielraum deutlich verbessern würde.