Freckenhorst. Zum regelmäßigen Informationsaustausch über die Entwicklungen des Rechtsextremismus im Kreis Warendorf traf sich jetzt der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Reinhold Sendker (Westkirchen) mit Vertretern der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus (Mobim) in seinem Freckenhorster Wahlkreisbüro. Sendker stellte fest, dass er in der vergangenen Legislaturperiode mit dem ehemaligen Münsteraner Bundestagskollegen Ruprecht Polenz die Arbeit intensiv begleitet habe und sicherte für die Zukunft die Weiterführung der Gespräche zu. Erfreut konnte Sendker dabei mitteilen, dass die Projektförderung über 2014 hinaus für weitere drei Jahre fortgesetzt werden soll.
Das Bundesprogramm "Toleranz fördern und Kompetenz stärken", das von Mobim im Regierungsbezirk Münster verantwortlich begleitet wird, soll weiterhin mit jährlich 50.000 Euro gefördert werden.
Aus ihrer Arbeit berichteten Mobim-Mitarbeiter Michael Sturm und Hendrik Puls. Dabei erläuterten sie zur Entwicklung des Rechtsextremismus im Kreis Warendorf, dass nach dem Organisationsverbot von vier Neonazi-Kameradschaften im Sommer 2012 eine Umstrukturierung erfolgt sei. Daraus habe sich eine Fokussierung auf die Partei die Rechte ergeben. Die Vertreter der autonomen Nationalisten in Ahlen hätten in der Folge ihre eigenständigen Aktivitäten reduziert. Die in der Vergangenheit in Oelde aktive "Sturmgruppe Oelde" sei nicht mehr existent.
Zum Selbstverständnis von Mobim wies Historiker Michael Sturm darauf hin, dass man für den Regierungsbezirk Münster Handlungsalternativen im Bereich des Rechtsextremismus entwickle und sich als Ansprechpartner von Alltagsrassismus an Schulen in Sportvereinen und Behörden verstehe. Auf keinen Fall betrachte man sich als Konkurrenz zu Verfassungsschutz oder Polizei. Darüber hinaus ist Mobim regionaler Ansprechpartner für das Netzwerk "Schule ohne Rassismus -Schule mit Courage", dem sich bisher zwölf Schulen im Kreis Warendorf angeschlossen haben. Darüber hinaus biete man verstärkt Lehrerfortbildungen an, kooperiere mit den Jugendämtern im Kreis Warendorf und halte Kontakt zu einzelnen Jugendzentren. Sendker lobte abschließend die hervorragende Arbeit von Mobim im Kreis Warendorf. Es gelte den guten Diskurs weiterzuführen und junge Menschen an die wache Demokratie heranzuführen.