Beckum. Wie sieht die Zukunft des Handwerks aus? Wie ist die Perspektive im Kreis Warendorf und wie können Jugendliche für einen Handwerkerberuf begeistert werden? Um diese und andere Fragen zu beantworten hatten die Junge Union und die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU im Kreis Warendorf zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Kompetente Gesprächspartner waren Joachim Fahnemann, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster, und Frank Tischner, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. Als Moderator der Diskussion fungierte Reinhold Sendker, heimischer CDU-Bundestagsabgeordneter.
Fahnemann und Tischner waren sich einig, dass dem Handwerk mehr Wertschätzung entgegengebracht werden müsse. Durch das Projekt „Morgen Meister“, für Studienabbrecher, wurden bereits über 100 junge Leute in eine Ausbildung im Handwerk gebracht. Denn, so Tischner, die Qualifikation eines Handwerksmeisters stehe finanziell auf einer Stufe mit dem Bachelorabschluss. In der anschließenden Diskussion mit den ca. 80 Teilnehmern wurde deutlich, wo weitere Probleme bestehen. So sei die Aufzeichnungspflicht nach Einführung des Mindestlohns eine zeitraubende Sache, zumal der Stundenlohn im Allgemeinen weit darüber liege. Außerdem sei es für Ausbildungsbetriebe notwendig den Meistertitel auf jeden Fall beizubehalten, da ansonsten die Ausbildungsqualität leide. Senkung der Steuerbelastung und Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse waren ebenso Thema, wie auch über das Rentenalter von 67 Jahren hinaus auf freiwilliger Basis länger arbeiten zu können.