Berlin. Auf Initiative der beiden heimischen Abgeordneten Reinhold Sendker (Westkirchen) und Karl Schiewerling (Nottuln) traf jetzt eine hochrangig besetzte Kommission aus dem Münsterland in Berlin mit der Spitze der Deutschen Bahn zusammen. Sendker und Schiewerling wurden vom Präsidenten und dem Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen Dr. Benedikt Hüffer und Karl-Friedrich Schulte-Uebbing sowie dem Geschäftsführer der des Zweckverbandes Nahverkehr Westfalen-Lippe Burkhard Bastisch und dem ZVM-Verbandsvorsteher Dr. Hermann Paßlick begleitet. Von Seiten der Deutschen Bahn nahmen an dem Gespräch zeitweise Bahnchef Dr. Rüdiger Grube, der DB-Generalbevollmächtigte Ronald Pofalla, sowie die Konzernbevollmächtigten Reiner Latsch und Ingulf Leuschel teil.
Kernanliegen der Münsterländer war der zweigleisige Ausbau der Schienenverbindung zwischen Münster und Lünen. So wiesen die Vertreter aus Wirtschaft und Politik darauf hin, dass schon bei Inbetriebnahme der Strecke im Jahr 1928 eine Zweigleisigkeit vorgesehen und angelegt wurde. Mit Blick auf den Rhein-Ruhr-Express, der mit einem Arm auch nach Münster geführt werden soll, ist ein Ausbau der Strecke dringend erforderlich. Hierzu hat sich das Land NRW schon 2008 zur Vorfinanzierung der Planungen bereit erklärt. Seit 2012 sind die Vorplanungen abgeschlossen.
Die Delegation aus dem Münsterland machte die Notwendigkeit des Ausbaus deutlich. So wies Sendker darauf hin, dass für die anstehende Bedarfsplanüberprüfung auch die Gütertransporte auf der Strecke eingerechnet werden müssten. Von Seiten der IHK wies Präsident Dr. Hüffer auf das Wachstumspotential in der Region Münster hin: „Während landesweit bis 2030 mit einem Bevölkerungsrückgang von 3,3 Prozent zu rechnen ist, wird für Münster ein Bevölkerungszuwachs von über 10 Prozent prognostiziert. Wir dürfen diese Boomregion nicht weiter abkoppeln“, so Hüffer. Karl Schiewerling ergänzte: „Wir haben heute dauerhaft Verspätungen auf der Strecke. Wir müssen die Kapazitäten daher erhöhen!“ Dr. Paßlick unterstrich noch einmal die Bedeutung für mögliche Reisezeitverkürzungen und eine Erhöhung der Zugkapazitäten in Richtung Nordseehäfen und Hamburg.
Ronald Pofalla ging auf die Argumente aus der Region ein und unterstrich: „Die Bahn steht zum Ausbau der vorhandenen Strecke. Die entsprechenden Anträge haben wir auch gestellt.“
Sendker machte abschließend deutlich, dass es jetzt um eine sachliche Bewertung des Projektes durch das Verkehrsministerium gehen muss. Er dankte der anwesenden Konzernspitze für das Gespräch in sachlicher Atmosphäre mit Blick auf die zentralen Entwicklungsziele. Ein erneuter Dialog mit dem Bundesverkehrsministerium werde nun angestrebt.