Bei seinem Besuch im Grünen Zentrum sprach Bundestagsabgeordneter Reinhold Sendker (CDU) mit den Vertretern der Landwirtschaft über die geplante Verschärfung des Düngerechts.  Hermann-Josef Schulze-Zumloh als WLV-Kreisverbandsvorsitzender machte unmissverständlich klar, wie schlecht die Stimmung aktuell auf den landwirtschaftlichen Betrieben sei. „Die permanente Verschärfung der rechtlichen Vorgaben - insbesondere im Düngerecht  - verunsichern unsere Mitglieder und führen dazu, dass wichtige Investitionen nicht vorgenommen werden. Wir stehen vor einem Strukturbruch“, so der Vorsitzende. Zugleich sei der Schutz des Grund- und Oberflächenwassers auch aus landwirtschaftlicher Sicht dringend geboten. „Landwirtschaft bedeute Wirtschaften mit und in der Natur. Daher haben wir Rücksicht zu nehmen, damit auch künftige Generationen in einer intakten Natur arbeiten können“, so der Vorsitzende.

Die Vorschläge des Bundeslandwirtschaftsministeriums würden etwa zwei Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche im Kreis Warendorf betreffen. Besonders problematisch ist dabei, dass auf diesen Flächen die Stickstoffdüngung um 20% reduziert werden soll. Dies wird, so Karl Werring, Präsident der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, einen deutlich verminderten Ertrag aber vor allen Dingen deutlich schlechtere Qualitäten bei pflanzlichen Produkten zur Folge haben. Bezogen auf ganz Nordrhein-Westfalen verweist er insbesondere auf die Erzeugung von Brotweizen oder den Anbau von Gemüse. Darüber hinaus waren sich alle Besprechungsteilnehmer einig, dass mit den Pauschalvorschlägen des Bundeslandwirtschaftsministeriums die einzelnen Qualitätsparameter nicht wirklich verbessert werden können. „Vielmehr sind spezifische Maßnahmen von Grundwasserschutz vor Ort geboten“, so Andreas Westermann, stellvertretender WLV-Kreisverbandsvorsitzender. Je nach Bodenart und Nutzung seien effektive Maßnahmen zu ergreifen, die die Qualität des Wassers schnell und nachhaltig verbessern. Reinhold Sendker sieht die entstandene Dramatik genauso und will mit Kollegen aus der Unionsfraktion im Deutschen Bundestag eine längere Auszeit erreichen. Sie solle dazu genutzt werden, tatsächliche Ursachen und daraus folgend geeignete Maßnahmen ableiten zu können. Die in Rede stehenden pauschalen Vorschläge zur Verschärfung der Düngeverordnung lehne er rundum ab. Vor allem würden bisherige regionale Bemühungen und Erfolge in der Kooperation von Wasserwirtschaft und Landwirte, etwa im Raum Warendorf/Gütersloh, keineswegs berücksichtigt.

 

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