Kreis Warendorf. Im Rahmen einer Pressekonferenz nahm der heimische Bundestagsabgeordnete Reinhold Sendker (Westkirchen) noch einmal Stellung zum am vergangenen Mittwoch veröffentlichten Bundesverkehrswegeplan 2030 (BVWP). Gemeinsam mit Landrat Dr. Olaf Gericke, Bürgermeister Marco Diethelm (Gemeinde Herzebrock-Clarholz), Joachim Brendel (IHK Nord Westfalen), Ewald Grothues (CDU Beelen) sowie Franz-Josef Strotmeier (Initiative „Pro Umgehungsstraße“ Warendorf) und Heinz Hartmeier (Bürger für Beelen) äußerte sich Sendker optimistisch über den Bedarfsplanentwurf: „Der Bundesverkehrswegeplan ist ein Riesenerfolg. Alle Projekte im Kreisgebiet wurden im „vordringlichen Bedarf“ priorisiert.“
Die B-64n ist nun in allen drei Ortsumgehungen (Warendorf, Beelen und Herzebrock-Clarholz) im „vordringlichen Bedarf“ eingeordnet. Bislang befanden sich die Ortsumgehung von Beelen und Herzebrock im „weiteren Bedarf mit Planungsrecht“. Sie wurden nun hochgestuft. Mit einem Nutzen-Kosten-Faktor (NKV) von 5,9 ist die überregional bedeutsame Trasse außerordentlich hoch bewertet worden. Auch die zweite große Verkehrsachse im Kreis Warendorf, die B-475n, wurde priorisiert. Hier liegt der NKV sogar bei einem Wert von 9,4. Die Trasse der Ortsumgehung Neubeckum soll zukünftig westlich am Steinbruch vorbei geführt werden. Hier wird zunächst eine Umweltverträglichkeitsprüfung im Rahmen der Linienbestimmung stattfinden. Als große Ost-West-Verbindung zwischen Beckum und Wesel hat auch die B-58 mit der Ortsumgehung Ahlen Eingang in den neuen BVWP gefunden. Um hier in der Gesamtbetrachtung einen möglichst ortdurchfahrtsfreien Streckenverlauf zu generieren, hat der Bund auch die Ortsumfahrung Ahlen in den „vordringlichen Bedarf“ aufgenommen.
Sendker bezeichnete den neuen Bundesverkehrswegeplan als eine „sehr ehrliche und realistische Planungsgrundlage“. Im Gegensatz zum noch gültigen BVWP aus dem Jahre 2003 seien dieses Mal die priorisierten Projekte im „vorderen Bedarf“ und im „prognostizierten Bedarf“ ausreichend finanziert und budgetiert.
Alle Teilnehmer waren sich in ihrer Einschätzung einig, dass der Bundesverkehrswegeplan 2030 ein außerordentlich guter Aufschlag für den Kreis Warendorf sei. Der intensive Einsatz der letzten Jahre habe sich gelohnt. Nun sei das Land am Zug die Planungen für die Projekte zügig voranzutreiben.