Berlin / Beckum. Ein randvolles Programm hatten die Schülerinnen und Schüler der Beckumer Overbergschule, als sie jetzt mit Ihren Lehrkräften Heiner Mentrup, Theresia Gleitz und Laura Lerbs für fünf Tage in die Hauptstadt kamen. Auf der Agenda standen unter anderem eine Führung durch das ehemalige Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen, die Besichtigung des Holocaust-Mahnmals sowie die Besuche des Wachsfigurenkabinetts von Madame Tussauds, des Fernsehturms und des Sony-Centers am Potsdamer Platz. Und, was bei einer Reise in die Hauptstadt natürlich nicht fehlen darf: ein Besuch im Deutschen Bundestag.
So freute sich dann auch der heimische Bundestagsabgeordnete Reinhold Sendker (Westkirchen), als er die 10-Klässler nach dem obligatorischen Kuppel-Besuch und der Teilnahme an einer Plenarsitzung im Reichstag empfangen durfte. Dort gab Sendker den 14 Schülerinnen und Schüler einen Einblick zu seiner Person und in seine Arbeit und stand seinen interessierten Gästen Rede und Antwort. Doch zuvor ging Sendker eindringlich auf den geschichtsträchtigen Ort ein, an dem man sich versammelt hatte. Ein „Symbol für Demokratie“ sei für den Bundestagsabgeordneten der Sitz des Deutschen Bundestages. Am 9. November 1918 hatte Philipp Scheidemann auf einem Balkon an der Westfront des Hauses die Republik ausgerufen und damit das Ende der Monarchie besiegelt. Doch dies sei nicht das Ende der Geschichte gewesen, warnte Sendker die jungen Leute und erinnerte in diesem Zusammenhang an den Reichstagsbrand vom Februar 1933, welcher für eine lange Zeit das Ende der Nutzung des Reichstagsgebäudes und gleichzeitig auch das Ende der parlamentarischen Demokratie bedeutete. „Demokratie ist kein Selbstläufer“, mahnte Sendker die Schüler. „Wir dürfen nicht müde werden dafür zu werben“. Man müsse derzeit nur einen Blick in die Welt werfen. In vielen Ländern, wie Russland, Frankreich und in der Türkei, aber auch in Deutschland, gebe es rechtspopulistische Tendenzen, äußerte sich Sendker besorgt. „Deshalb ist es wichtig, sich stets der Geschichte unseres Volkes bewusst zu sein“, erklärte der Politiker seinen Gästen. Es gelte durch die Teilnahme an den Wahlen die parlamentarische Demokratie zu stärken, so Sendker abschließend.