(v.l.) Wilfried Grunau, Reinhold Sendker MdB und Heinz-Josef Leymann.
(v.l.) Wilfried Grunau, Reinhold Sendker MdB und Heinz-Josef Leymann.
Um die ländliche Industrie wettbewerbsfähig zu halten, benötigen wir ein flächendeckendes leistungsfähiges und zukunftssicheres Breitbandnetz in Deutschland. Zu diesem Gesprächsthema trafen sich vor kurzem der ZBI – Zentralverband der Ingenieurvereine e. V. und die Ingenieure für Kommunikation e. V. mit dem Bundestagsabgeordneten Reinhold Sendker, Mitglied im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur.

Im internationalen Wettbewerb kann nur das Unternehmen bestehen, das schnell und flexibel auf Änderungen reagieren kann. Hierzu ist ein ausreichend leistungsfähiges Kommunikationsnetz zwingend erforderlich. Mitte 2017 hatten wir in Deutschland lediglich einen Deckungsgrad von 76,9% bei einer Mindestbandbreite von 50 Megabit pro Sekunde. Dies bedeutet, es sind noch viele Gebiete in Deutschland unterversorgt. Nach Auffassung der IfKom e. V. liegt dies zum Teil daran, dass nicht überall in Deutschland der Netzausbau für die Betreiber wirtschaftlich ist. Für den internationalen Wettbewerb müssen diese Lücken durch Investitionsanreize für die Netzbetreiber, Landkreise und Kommunen geschlossen werden. 
 
„Für eine erfolgreiche digitale Zukunft, brauchen wir ein klares Bekenntnis zu einem flächendeckenden leistungsfähigen und zukunftssicheren Breitbandnetz in Deutschland“ merkte Bundesvorsitzender Heinz Leymann an und fügte hinzu: „die IfKom unterstützen das Vorhaben der Bundesregierung, Gigabitnetze in Deutschland bis zum Jahr 2025 auszubauen. Hierfür ist eine Übertragungsgeschwindigkeit von mindestens 1 Gigabit pro Sekunde zwingend erforderlich“. Zurzeit ist dies ausschließlich mit der Glasfasertechnik zu realisieren. Glasfaser sollte möglichst in jedes Haus und zu jedem Mobilfunkmast verlegt und gleichzeitig mit dem 4G/5G Mobilfunkausbau verbunden werden.
 
Eine komplette Ersetzung des Kupfernetzes in ein Glasfasernetz würde für Deutschland ca. 100 Mrd. € kosten. „Um die hierfür anfallenden Kosten zu senken, wäre über die Reduzierung der Verlegetiefe sowie über einen oberirdischen Ausbau in  ländlichen Gebieten nachzudenken“, wies ZBI-Präsident Wilfried Grunau hin und ergänzte: „für den Glasfaserausbau müssen zudem die Erlöse aus der Vergabe der UMTS- und 5G-Lizenzen zweckgebunden bereitgestellt werden“. 
 
Bei der Netzneutralität plädieren ZBI und IfKom für einen diskriminierungsfreien Zugang zu Inhalten, Diensten und Anwendungen für den Endnutzer des Internets. Dies bedeutet, für jeden Nutzer muss eine Teilhabe gewährleistet sein. Eine Diskriminierung im Netz, beispielsweise durch Verlangsamung oder Blockade darf es bei bestimmten Inhalten, Qualität, Herkunft und Zweck einer Nachricht nicht geben. Das Ziel des ZBI und der IfKom ist die Beibehaltung eines „demokratischen Internets“.
 
Bundestagsabgeordneter Sendker befürwortet ebenso die Notwendigkeit eines weiteren verstärkten Ausbaus im ländlichen Raum: „Wir haben schon in der letzten Legislaturperiode ein großes Investitionsprogramm für den Breitbandausbau initiiert. Ich freue mich, dass die Unionsgeführte Bundesregierung die Ziele für den Breitbandausbau jetzt anpasst. Bis 2025 müssen möglichst flächendeckend Glasfasernetze und mit 5G hochmoderne Mobilfunknetze entstehen. So halten wir unsere heimische Wirtschaft wettbewerbsfähig.“

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