Kreis Warendorf. Bei seinem turnusmäßigen Besuch in der Verbraucherzentrale in Ahlen diskutierte der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Reinhold Sendker (Westkirchen) mit Regionalleiterin Dr. Marle Kopf, Beratungsstellenleiterin Judith Spittler und Energieberater Joachim Rölfing aktuelle Themen wie Elektromobilität und die Möglichkeit der Musterfeststellungsklage.
Joachim Rölfing forderte den Ausbau der Elektromobilität und betonte, dass trotz großen Interesses in der Bevölkerung, die hohen Anschaffungskosten und die Reichweite von Elektrofahrzeugen eine Hürde für viele Menschen darstelle. Über die eigene PV-Anlage die Fahrzeuge aufzuladen sei hierbei die beste Möglichkeit, so Rölfing. Allerdings laufe für Anlagen, die vor dem Jahr 2000 installiert wurden, zum Ende 2020 die Förderung aus, was die Nutzung für Verbraucher immens verteuern würde. Hier hofft der Energieexperte auf eine Regelung über den Stichtag hinaus. Reinhold Sendker ergänzte, dass großes Interesse im ÖPNV bekundet werde, um die gesteckten Klimaziele zu erreichen. Hier seien u. a. die Kommunen gefordert, den Fuhrpark umzurüsten und über ein gutes Verkehrsnetz mit akzeptablen Preisen den ÖPNV zu fördern. Dabei stehe nicht nur die Luftverbesserung, sondern auch der Lärmschutz im Fokus. Bezug nehmend auf den damit verbundenen Abgasskandal bei Dieselfahrzeugen, sieht Regionalleiterin Dr. Marle Kopf die Zulässigkeit von Musterfeststellungsklagen sehr positiv. Ab November haben Verbraucher die Möglichkeit über die Verbraucherzentralen Sammelklagen durchführen zu lassen, um dann in einem vereinfachten Einzelverfahren ein individuelles Urteil zu bekommen. „Wir hätten uns aber ein bindendes Urteil für alle in dem Verfahren vertretenen Kläger gewünscht“, so Dr. Kopf. Er sei froh, dass es noch in diesem Jahr die Möglichkeit der Musterfeststellungsklage gebe, betonte der Abgeordnete. Denn damit werde das Verfahren für die vom Abgasskandal Betroffenen gerade noch rechtzeitig eingeführt.
Weitere Themen waren die DS-GVO und Betrugsmaschen im Inkassogeschäft, aber auch die Veränderungen in der Arbeit der Verbraucherzentrale wurden diskutiert. Nicht nur der demografische Wandel, sondern auch die Veränderung der Gesellschaft mache es nötig, über neue Personal- und Finanzstrukturen nachzudenken. Die zunehmende Digitalisierung eröffnet dabei neue Zugangswege und Beratungsformen.
Nach gut zwei Stunden bedankte sich Dr. Kopf für die gute Zusammenarbeit und den regelmäßigen Austausch. „Wir sind dankbar für diesen direkten Draht zur Bundespolitik!“